Zahl der Unfälle mit Personenschäden im Kreis Olpe steigt

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Jürgen Duballe, Landrat Frank Beckehoff, Jürgen Griesing und Marcus Zeppenfeld (von links) präsentierten die Unfallstatistik 2019 des Kreises Olpe. von Nicole Voss
Jürgen Duballe, Landrat Frank Beckehoff, Jürgen Griesing und Marcus Zeppenfeld (von links) präsentierten die Unfallstatistik 2019 des Kreises Olpe. © Nicole Voss

Kreis Olpe. Die Zahlen sind ernüchternd: Bei 429 Verkehrsunfällen mit Personenschäden im Jahr 2019 stieg die Zahl der Verunglückten um 61 auf 594. Diese und weitere Zahlen präsentierten Landrat Frank Beckehoff und Jürgen Dzuballe, Leiter der Direktion Verkehr, bei der Kreispolizeibehörde Olpe, am Donnerstag, 27. Februar, bei der jährlichen Pressekonferenz.


Während die Zahl der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr von 4.717 auf 4.404 sank, stieg die Zahl der Unfälle mit Personenschäden um 33  auf 429. Insbesondere bei den schweren Unfällen verzeichnete die Polizei einen Anstieg. Bei sechs Verkehrsunfällen wurden im Jahr 2019 insgesamt acht Menschen getötet. Im Jahr 2018 waren es sechs Tote und im Jahr 2017 drei getötete Menschen im Straßenverkehr.
Überhöhte Geschwindigkeit
Der schwerste Unfall mit drei Verkehrstoten ereignete sich im Februar 2019 auf derB 236 bei Lenhausen. „Hinter den Zahlen stehen Menschen, die betroffen sind. Wir sehen das Leid, das damit verbunden ist“, wich Landrat Beckehoff vom reinen Zahlenwerk ab.

Unfallursache Nummer sei nach wie vor überhöhte Geschwindigkeit. Dazu sagte Jürgen Dzuballe: „Überhöhte Geschwindigkeit ist der Killer Nummer eins. Wir wollen an den bekannten Unfallschwerpunkten die Sicherheit mit Überwachungen und Ahndung von Verstößen erhöhen.
18- bis 24-jährige Fahrer im Fokus
Bei den Unfallverursachern stehen die 18- bis 24-Jährigen im Fokus der Polizei. 16 Prozent aller Unfälle werden von der genannten Personengruppe verursacht und sie waren an 23 Prozent der Unfälle mit Personenschäden beteiligt. Die Zahlen steigerten sich im Vergleich zum Vorjahr. Als Unfallursachen stehen Geschwindigkeitsübertretungen und Abstand an erster und zweiter Stelle.
Kradfahrer sind Sorgenkinder
Bei zweitgenannter Ursache mutmaßte Jürgen Dzuballe die Nutzung eines Smartphones und betonte, dass das Verschicken von Nachrichten noch gefährlicher als Telefonieren sei. Bei den verunglückten jungen Erwachsenen wurde sogar ein Höchststand seit 2010 verzeichnet.
Die meisten Zweirad-Unfall ereignen sich samstags
Als weiteres Sorgenkind wurden die Kradfahrer genannt. Von den 54 Unfällen mit Kradfahrern waren 44 eigenverschuldet.  Unfälle verursachten Ortsunkundige. 19 Unfälle verursachten Wiedereinsteiger über 40 Jahre. Viele Unfälle passieren laut Polizei zu Beginn der Saison.

Eine weitere signifikante Zahl: 29 der 54 Unfälle passierten an einem Samstag. Entgegen der Befürchtungen der Kreispolizeibehörde gab es keinen Anstieg bei den Unfällen mit E-Bikes und Pedelecs. Auch Unfälle mit E-Scootern sind im Kreis Olpe kein Thema. Es gab einen Unfall. 

Die Zahl der Unfallflüchtigen sank minimal um 1,6 Prozent auf 824. „Wir wünschen uns mehr Hinweise aus der Bevölkerung“, so Marcus Zeppenfeld, Polizeihauptkommissar. Jürgen Griesing mahnte, dass es sich dabei nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um eine Straftat handele. Abschließend betonte Jürgen Griesing: „Unfälle passieren nicht einfach, Sie haben Ursachen und die nehmen wir nicht einfach hin." 
Präventionsmaßnahmen 2020
Die Kreispolizeibehörde plant vier Veranstaltungen zur Unfallprävention: „Netzwerk mit Krad“, die Teilnahme an bundesweiten Aktionstagen, vier Geschwindigkeitswochen sowie vier integrative Kontrollen zwischen 18 und 2 Uhr.
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