Zahl der Straftaten fast unverändert - Aufklärungsquote sehr hoch

Kriminalstatistik 2023 für Kreis Olpe


  • Kreis Olpe, 03.04.2024
  • Blaulicht
  • Von Wolfgang Schneider
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Symbolfoto Taschendiebstahl von Sven Prillwitz
Symbolfoto Taschendiebstahl © Sven Prillwitz

Kreis Olpe. Eine gute Nachricht: Die Zahl der Straftaten im Kreis Olpe ist im vergangenen Jahr fast unverändert geblieben. 6.053 Delikte registrierte die Kreispolizeibehörde Olpe, nur 22 mehr als im Jahr davor. Das geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die am Mittwoch, 3. April, vorgelegt worden ist. Vor einem Jahr hatte es noch einen sprunghaften Anstieg um 965 Taten gegeben.


Wichtig für einen Vergleich mit anderen Regionen ist die Zahl der Straftaten je 100.000 Einwohner. Diese sogenannte Häufigkeitszahl ist im vergangenen Jahr im Kreis Olpe von 4.530 auf 4.502 gesunken. Das ist der drittniedrigste Wert in NRW und der Kreis Olpe damit einer der „sichersten“ im Land. Zur Einordnung: Der Landesdurchschnitt liegt bei 7.789, einige Großstädten haben eine Häufigkeitszahl von mehr als 10.000.

Landesweit auf Platz 3

In Sachen Aufklärung stehen die heimischen Ermittler traditionell sehr gut da. Die Aufklärungsquote stieg leicht auf 62,17 Prozent (2022: 62,08 Prozent). Damit liegt die Kreispolizeibehörde Olpe landesweit auf Platz 3 hinter den Kreispolizeibehörden Siegen-Wittgenstein und Höxter. Im Landesdurchschnitt werden nur 54.17 Prozent aller Taten aufgeklärt.

Die meisten Straftaten – nämlich 29,6 Prozent aller Delikte - wurden im Stadtgebiet Olpe verübt. Es folgen Lennestadt und Attendorn und Lennestadt mit Anteilen von 19,7 bzw. 19,1 Prozent. Vergleichsweise ruhig war es in Wenden (11,2 %) und Finnentrop (9,4 %), aber vor allem in Kirchhundem und Drolshagen (je 5,5 %).

Ausländer überrepräsentiert

Kriminalität bleibt nach wie vor eine männliche Domäne. Von den 2.675 ermittelten Tatverdächtigen waren fast 80 Prozent Männer. Fast jeder vierte Tatverdächtige war unter 21 Jahre alt. 30,3 Prozent der Tatverdächtigen besaßen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Damit ist die Gruppe der Ausländer sehr stark überrepräsentiert, denn ihr Bevölkerungsanteil liegt im Kreis Olpe nur bei 11,3 Prozent.

Durch die registrierten Straftaten ist laut Kriminalstatistik im vergangenen Jahr ein Schaden von 4,41 Millionen Euro entstanden (2022: 3,91 Mio. Euro). Diebstähle machen mit einem Anteil von 30 Prozent den größten Einzelposten der Statistik aus. Es folgen Roheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit mit 21,1 Prozent und Vermögens-/Fälschungsdelikte mit 15,2 Prozent.

Deutlich mehr Diebstähle

Während es deutlich weniger Wohnungseinbrüche als in den Jahren davor gab, registrierte die Polizei bei Diebstählen aus Kfz, Taschendiebstählen und Ladendiebstählen Zunahmen weit mehr als 30 Prozent.

Bei 255 Straftaten handelte es sich um Fälle von Gewaltkriminalität, von denen 204 (=80 %) aufgeklärt werden konnten. Außerdem wurden 889 Körperverletzungen registriert und 276 Fälle von häuslicher Gewalt. Die Jahresstatistik verzeichnet außerdem 164 Sexualdelikte, darunter 20 Fälle (Vorjahr 24) des sexuellen Missbrauchs von Kindern und 15 (13) Vergewaltigungen/sexuelle Nötigungen.

„Erstatten Sie Anzeige!“

Weiter auf dem Vormarsch ist die Cyber-/Internetkriminalität. Die Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr 444 Fälle (+52,6 %), wobei es sich bei mehr als jeder zweiten Tat um Betrug handelte.

Landrat Theo Melcher ermutigt die Menschen, verdächtige Beobachtungen zu melden und Anzeige zu erstatten. „Mit der Vorlage von Anzeigen erhalten wir ein mehr oder weniger reales Bild von Kriminalität. Gleichzeitig wissen wir, dass viele Straftaten nicht angezeigt werden. Deswegen appellieren wir an die Bürger: Niemand muss Straftaten hinnehmen. Erstatten Sie Anzeige!“

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