Zahl der Berufspendler im Kreis Olpe auf 35.000 gestiegen
Verschiedene Gründe
- Kreis Olpe, 15.10.2019
Kreis Olpe. Wenn Lebenszeit im Stau flöten geht: Die Zahl der Berufspendler im Kreis Olpe hat einen neuen Höchststand erreicht. Im vergangenen Jahr kamen rund 35.000 Menschen zum Arbeiten regelmäßig von außerhalb in den Kreis – das sind 61 Prozent mehr als noch im Jahr 2000.
Gewerkschafter Friedhelm Kreft spricht von einem „alarmierenden Trend“. Eine Hauptursache für den Pendel-Boom sei der Mangel an bezahlbaren Wohnungen in Ballungsräumen. „Eine wachsende Zahl von Menschen kann sich die hohen Mieten und Immobilienpreise aber gerade dort nicht mehr leisten, wo in den letzten Jahren besonders viele Jobs entstanden sind“, sagt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd. Die Folge seien immer längere Staus und überfüllte Züge.
Die IG BAU warnt vor einer Zunahme der Pendlerzahlen, sollte sich das Wohnen noch weiter vom Arbeiten entfernen. Nötig sei eine „drastische Wende“ in der Wohnungsbaupolitik. „Die öffentliche Hand muss viel mehr als bisher investieren, um bezahlbaren Wohnraum in den Metropolen und Ballungsräumen zu schaffen. Es fehlen vor allem Wohnungen im sozialen und im bezahlbaren Segment“, so Kreft.
Die Pendler-Problematik im Kreis Olpe ist Teil eines bundesweiten Trends: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit pendelten im vergangenen Jahr 39 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in eine andere Stadt oder einen anderen Kreis zur Arbeit.