Wolfgang Rohe gibt beim Ironman Europe Championship alles

Attendorner 11:31:09 Stunden auf der Strecke


Nach mehr als elf Stunden erreichte Wolfgang Rohe erschöpft, aber glücklich das Ziel. von privat
Nach mehr als elf Stunden erreichte Wolfgang Rohe erschöpft, aber glücklich das Ziel. © privat

Attendorn/Frankfurt. Nicht nur der Tag war heiß in Frankfurt. Auch Wolfgang Rohe war in seinem Element beim Ironman Europe Championship. Hatte er noch eine Woche vorher beim Datev Challenge Roth für seinen Mannschaftkollegen Reiner Preuss mitgefiebert, war es dieses Mal nun umgekehrt.


Am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr war der erste Startschuss für die Profimänner, unter anderem der amtierende Weltmeister Patrick Lange, Olympiasieger und Vorjahresweltmeister Jan Frodeno, Vizeeuropameister Andi Böcherer und weiter internationale Spitzenathleten, wie bei den Frauen die Weltmeisterin Daniela Ryf, die an dem Tag auch einige ihrer männlichen Profiathleten aufmischen sollte.

Wolfgang Rohe hatte sich jedoch sein eigenes Ziel gesetzt. Klar war schon vorher, dass es nicht direkt funktionieren würde, dafür war die Konkurrenz zu stark. Aber wenn einige Vorplatzierte wie in der Vergangenheit auf ihren Start verzichten, könnte eine Qualifikation für Hawaii herausspringen.
3,8 Kilometer schwimmen
Für Rohe selbst ging es bei „Rolling Start“, bei dem immer im Sekundentakt eine Handvoll Triathleten ins Wasser gelassen werden, um 6.50 Uhr los. Im Langener Waldsee mit zwischenzeitlichem Landgang benötigte er 1:13:39 Stunden für die 3,8 Kilometer Schwimmstrecke. Etwas frustriert mit der Schwimmzeit, erhofft waren 65 bis 70 Minuten, stieg er aufs Rad und legte richtig los. Teilweise sogar so schnell, dass die mitgereisten Fans ihn an den geplanten Anfeuerungspunkten verpassten.

Zwei Runden bis zum nördlichsten Punkt Friedberg über gefürchtete Steigungen wie „The Beast“ (Frankfurt, Bergen-Enkheim), „The Hell“ (Maintal-Hochstadt) und „Heartbreak Hill“ (Bad Vilbel) waren unter anderem die Highlights und auch Zuschauermagnete. Trotz zusätzlicher 5 Kilometer Umweg wegen Baustellen, also 185 Kilometer, konnte Wolfgang Rohe die Strecke in fast geplanten 5:33:44 Stunden beenden.
Kampf gegen Krämpfe
Ab jetzt ging es nur noch darum, den Marathon in  der Hitze zu bewältigen. Vier Runden waren an der Uferpromenade am Main zu bewältigen. Immer wieder kleine Anstiege über die Brücken ließen die Läufer beißen. Während es bei den Profimännern um das Duell Frodeno gegen Lange ging und bei den Frauen Ryf mit fast einer halben Stunde Vorsprung unterwegs war, musste Wolfgang Rohe ab der Halbmarathondistanz gegen Krämpfe ankämpfen.

Beim ersten richtigen Krampfanfall konnte er einen Schmerzaufschrei nicht unterdrücken und alarmierte damit die Sanitäter an der Strecke. Nach einer kleinen Behandlungspause konnte er aber weiterlaufen und wurde auch durch seine Fans motiviert. Überglücklich wurde der Zielkanal im Stadion auf dem Römerberg nach 4:34:31 Stunden Laufzeit erreicht.
31. seiner Altersklasse
Mit einer Gesamtzeit von 11:31:09 Stunden als 31. seiner Altersklasse M55 (809. Gesamt) feierte er anschließend mit seinen Fans den geschafften Zieleinlauf. Über eine verpasste Qualifikation braucht sich Wolfgang Rohe nicht allzu sehr ärgern, die Erstplatzierten in der Altersklasse nehmen die Slots selber an.
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