„Wir wollen zur smartesten Region Deutschlands werden“

DGB-Expertentalk über Digitalisierung


Sprachen über Digitalisierung (von links): Ingo Degenhardt, André Arenz, Inger Korflür, Dietmar Schwalm und Tobias Schulte. von Silke Clemens/DGB
Sprachen über Digitalisierung (von links): Ingo Degenhardt, André Arenz, Inger Korflür, Dietmar Schwalm und Tobias Schulte. © Silke Clemens/DGB

Kreis Olpe/Meggen. Das Thema Digitalisierung stand im Vordergrund einer Vortragsveranstaltung, zu der die DGB-Kreisverbände Olpe, Siegen-Wittgenstein und Hochsauerland in die Sauerland-Pyramiden nach Meggen geladen hatten. „Wir alle stehen vor Veränderungsprozessen, und die gelingen besser mit gewerkschaftlicher Unterstützung“, hob Ingo Degenhardt, Geschäftsführer der DGB-Region Südwestfalen, hervor. „Es geht nur miteinander, nicht gegeneinander“, sagte André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall des Kreises Olpe.


Der digitale Wandel ist in aller Munde. Während sich viele Menschen verunsichert fragen, wie sich ihre Arbeits- und Lebenswelt in diesem Zuge verändern wird, bietet die Transformation auch Chancen, wie Tobias Schulte, Leiter des Hauptamtes der Stadt Olpe, und Inger Korflür, Mitglied der Geschäftsleitung der Beratungsgesellschaft Sustain Consult (Dortmund), in ihren Vorträgen herausstellten.

Region attraktiver machen

„Wir wollen die Digitalisierung nutzen, um unsere Region attraktiver und nachhaltiger zu gestalten“, erklärte Tobias Schulte. Dazu habe sich Olpe mit den Städten Arnsberg, Bad Berleburg, Menden und Soest zusammengetan. Im gemeinsamen Bundesmodellprojekt „5 für Südwestfalen“ wollen die Partner beispielhaft innovative Smart-City-Strategien entwickeln.

Zu den insgesamt 16 Maßnahmenbündeln, die sich die Partnerstädte auf die Fahne geschrieben haben, zählt an erster Stelle der Aufbau eine gemeinsamen Datenplattform. Diese soll in Zukunft unter anderem bürgerzentrierte Anwendungen wie smartes Parken, die Messung und Überwachung der Luftqualität und Tourismusinformationen ermöglichen. Digitalisierung soll aber auch in der Verwaltung Einzug halten. „Wir wollen über die kommunalen Grenzen hinweg zur smartesten Region Deutschlands werden“, kündigte Tobias Schulte an.

Altersstruktur problematisch

Chancen und Risiken der Transformation hat auch Inger Korflür unter die Lupe genommen. „Wir haben uns gemeinsam mit der IG Metall angesehen, wie Digitalisierung in den hiesigen Betrieben wirkt“, berichtete die Beraterin. „Die regionale Altersstruktur ist über die gesamte Region hinweg schon heute problematisch – aber der Höhepunkt kommt erst noch!“, hob die Expertin hervor.

Routinearbeiten werden weniger, während die Anforderungen steigen. „Digitalisierung nimmt uns also nicht unsere Jobs. Aber sie verändert sie!“, so Korflür, die in diesem Kontext an die hiesigen Betriebe appellierte, Veränderungsprozesse über alle Ebenen hinweg zu kommunizieren.

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