„Wir könnten mehr impfen, wenn nicht der Impfstoff fehlen würde“

Impfzentrum: Bis zu 1.000 Termine am Tag möglich


  • Kreis Olpe, 15.04.2021
  • Corona
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Kreis Olpe. Im Impfzentrum in Attendorn können sich nicht nur Einwohner des Kreises Olpe impfen lassen, sondern auch Auswärtige. Das stellte Andreas Sprenger, Leiter des Corona-Krisenstabes der Kreisverwaltung, auf Anfrage der SPD in der Sitzung des Corona-Arbeitskreises am Mittwoch, 14. April, klar. Ein Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums regele, wer wo geimpft werden könne, sagte Sprenger.


„Es werden keine Auswärtigen abgewiesen, sofern sie ihren Erst- oder Zweitwohnsitz in Nordrhein-Westfalen haben. Eine Abweisung wäre rechtswidrig“, machte er deutlich. Bei der Impfung von bestimmten Berufsgruppen (zum Beispiel medizinisches Fachpersonal) gelte das Dienstort-Prinzip. Wer anderswo wohnt, auch im benachbarten Rheinland-Pfalz oder Hessen, und seinen Dienstort im Kreis Olpe hat, kann sich hier impfen lassen. Sprenger: „Die Impfstoffmengen, die dafür notwendig sind, gleicht das Gesundheitsministerium unbürokratisch aus.“

Nur an einem Tag ohne Termin

Auf Anfrage der SPD ging Sprenger auch noch einmal auf die Geschehnisse am Osterwochenende ein, als es durch Impfungen für die Gruppe der ab 60-Jährigen mit einem Sonderkontingent AstraZeneca zu einem großen Andrang in Attendorn gekommen war. Impfungen ohne Termin habe es nur am Karsamstag gegeben – und zwar auf Empfehlung der Kassenärztlichen Vereinigung.

Die teilweise langen Warteschlangen vor dem Impfzentrum seien vor allem auf die fehlende Termindisziplin vieler Besucher zurückzuführen gewesen, sagte Sprenger. „Teilweise kamen die Leute zwei Stunden vor ihrem Termin. Da waren Staus unvermeidbar.“

Landrat Theo Melcher (links) und Krisenstab-Leiter Andreas Sprenger (hier bei einem Termin im Impfzentrum). von Adam Fox
Landrat Theo Melcher (links) und Krisenstab-Leiter Andreas Sprenger (hier bei einem Termin im Impfzentrum). © Adam Fox

Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Woche habe man die Abläufe optimiert. „Wir können im Impfzentrum 1.000 Personen am Tag impfen, ohne das Personal zu überlasten“, sagte Sprenger. Allerdings sei aktuell der Impfstoff knapp, weshalb man die Impfungen für Sondergruppen stoppen und bereits gebuchte Termine stornieren musste (LokalPlus berichtete).

Einen Einfluss auf die Impfstoff-Lieferungen habe der Kreis nicht. Auch das Ministerium in Düsseldorf wisse noch nicht, wieviel Impfstoff im Mai zur Verfügung stehen werde. Das ist eine Situation, mit der die Verantwortlichen vor Ort alles andere als glücklich sind. Landrat Theo Melcher sagte: „Wir könnten mehr impfen, wenn nicht der Impfstoff fehlen würde.“ An Impfwilligen fehle es nicht, betonte Andreas Sprenger: „Die Impfbereitschaft im Kreis Olpe ist sehr hoch – und zwar auch für AstraZeneca."

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