Wie mache ich das Beste aus der Klausurenphase?
Lea Engelbrecht bloggt für LokalPlus: Aus der Sicht einer Schülerin
- Kreis Olpe, 20.01.2019
- Von Dominik Scholz

Kreis Olpe. Sie ist der Grund, warum in letzter Zeit auf diesem Blog nicht so viele Texte zu lesen waren. Wegen ihr schlafen die deutschen Schüler zu wenig und spätestens ab der Oberstufe wissen eigentlich alle Schüler, was ich meine: Ich rede von der Klausurenphase. Was bedeuteten diese Phasen ganz praktisch für uns Schüler und welche Auswirkungen haben sie? Und vor allem: wie kann man den Konsequenzen am besten von vorneherein aus dem Weg gehen? Ich möchte meine Erfahrung, die ich in mittlerweile knapp anderthalb Jahren gesammelt habe, gerne teilen und einige Tipps geben, wie man möglichst unbeschadet durch diese Zeit kommt.
Selbst wenn ich ehrlich sagen muss, dass längere Klausuren wesentlich entspannter sind, weil man meistens mehr Zeit für die Bearbeitung eines ungefähr gleichbleibenden Umfangs hat. Ich denke, ich sollte auch erwähnen, dass ich mein Abitur nach insgesamt zwölf Jahren mache und somit von G8 „betroffen“ bin. Der Versuch, ein ganzes Schuljahr einzusparen, erhöht selbstverständlich auch den Druck.


Doch diese Ansammlung an Klausuren in so wenigen Tagen löst einen teilweise hohen Druck auf die Schüler aus. Auf die Idee, diesen Beitrag zu verfassen, bin ich gekommen, als ich im Bus von einer Studie gehört habe laut derer vor allem ältere Schüler zu wenig schlafen. „Ist doch klar“, dachte ich mir, „in der Klausurenphase muss jede Stunde genutzt werden“. Die Studie führt den Schlafmangel aber vor allem darauf zurück, dass die Schüler zu viel Zeit vor den Bildschirmen verbrächten. Für einige mag das ja auch sicher zutreffen, doch ich denke, es ist eine Mischung aus Schulstress und dem Gefühl sich gerade deshalb in der freien Zeit noch etwas „gönnen“ zu müssen, wie zum Beispiel Youtube-Videos zu schauen.
In meinem Freundes-und Bekanntenkreis ist es nicht unüblich, dass man bis spät in die Nacht aufbleibt, um zu lernen und sich kurzfristig so viel Stoff wie möglich einzuprägen. Wer es noch nicht erlebt hat, wird sich jetzt vermutlich denken: „Sie sind ja auch selbst schuld, wenn sie sich erst abends an den Schreibtisch setzen“.
Aber, ich spreche mittlerweile aus Erfahrung, das liegt weniger an der Motivation der Teenager als an den Umständen. Ich verbringe im Durchschnitt sieben Zeitstunden pro Tag in der Schule, dazu kommt jeden Tag zusammen eine halbe Stunde Busfahrt und an den meisten Tagen nachmittags eine halbe Stunde Wartezeit auf den Bus. Das heißt, wenn ich um 15:30 Uhr Schulschluss habe, bin ich trotzdem erst um 16:15 Uhr zu Hause. Wenn die Hobbys nicht zu kurz kommen sollen, die man meiner Meinung nach als Ausgleich auch braucht, ist neben den Hausaufgaben wirklich nicht mehr viel Zeit zum Lernen.
Ich bin selbst vom Charakter eher ein wenig chaotisch. Nicht so, dass ich mich als extreme Chaotin bezeichnen würde, doch es kann schon manchmal von Nachteil sein. Ich versuche diese Veranlagung durch Selbstorganisation wieder wett zu machen. Indem man sich wichtige Termine von Klausuren und Tests aufschreibt und zum Lernen To-Do-Listen führt, fällt einem nicht noch am Abend vorher ein, dass man etwas Wichtiges vergessen hat.
2. Hausaufgaben machen
Für meine Klausuren lerne ich – vor allem aus Zeitgründen – vergleichsweise wenig. Als pflichtbewusste Person mache ich aber so gut wie immer meine Hausaufgaben. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass es mit echt viel bringt. Wer den Stoff zu Hause ordentlich nachbereitet, muss vor der Klausur weniger vorbereiten.
3. Prioritäten setzen
Es ist unnötig die Vokabeln, die man gut kann, noch einmal zu lernen, nur um sich vor den Matheaufgaben zu drücken. Wirklich wiederholen sollte man die Sachen, in denen man noch unsicher ist. Ich weiß, das ist zu Anfang vielleicht erst einmal demotivierend, doch die Erfolgserlebnisse stellen sich schneller ein, als man denkt.
4. Lerntyp
Wie jeder Mensch individuell ist, gibt es auch verschiedene Lerntypen. Manch einer lernt beim Lesen, ein anderer beim Abschreiben und wieder ein anderer lernt durch Hören am besten. Ich erstelle mir Lernzettel und lerne Vokabeln mit Karteikarten. Wichtig ist aber auch nicht zu viel Zeit mit dem Erstellen von Lernzetteln zu verbringen, sondern den Stoff auch wirklich zum Beispiel durch Abhören zu wiederholen.
5. Den Kopf frei bekommen
Jeder hat seine persönliche Stressgrenze und man muss im Laufe der Zeit lernen, damit umzugehen. Ich persönlich würde nie meine Hobbys absagen, „nur“ um zu lernen. Das Wissen, dass ich so viel Zeit investiert habe, wie ich körperlich, mental und zeitlich konnte, beruhigt mich und so bin ich auch selbst mit mir zufrieden.

