Wie die Digitalisierung bei uns ankommt
Lea Engelbrecht bloggt für LokalPlus: Aus der Sicht einer Schülerin
- Kreis Olpe, 07.07.2018
- Von Lea Engelbrecht
Lea Engelbrecht
Redaktion

Kreis Olpe. Alle reden von der Digitalisierung an den Schulen. „Es muss etwas getan werden“ oder „Die digitalen Medien sind unsere Zukunft“ sind typische Phrasen, die man nahezu permanent hört. Unter Politikern wird gefühlt täglich darüber gestritten, wie viel in die Digitalisierung investiert werden sollte, welche Chancen und Risiken die Medien bieten und in welchem Maße zum Beispiel Tablets an den Schulen eingesetzt werden sollen. In diesem Blogbeitrag möchte ich neben diesen Fragen auch den Fortschritt an meiner und einigen anderen Schulen im Kreis Olpe behandeln. Hat sich in den letzten Jahren etwas in dieser Hinsicht getan, wurden die Wahlversprechen der Parteien wirklich eingehalten?


Der sogenannte „Digitalpakt #D“ (sehr digital mit Hashtag) sieht insgesamt fünf Milliarden Euro für den Ausbau der Digitalisierung an deutschen Schulen vor. Davon sollen bereits dreieinhalb Milliarden Euro während der aktuellen Legislaturperiode investiert werden. Deutschland hat diese Reformen auch nötig: Im OED-Vergleich belegt Deutschland bei der Verfügbarkeit von schnellem Internet Platz 28 von 32, beim Angebot digitaler Verwaltung Platz 20 von 28 EU-Mitgliedsstaaten. Bis 2021 sollen alle Schulen deutschlandweit an das Glasfasernetz angeschlossen und umfassend digital ausgestattet sein. Außerdem sind eine Bildungsplattform mit digitalen Bildungsangeboten und die direkte finanzielle Unterstützung der Schulen geplant.
Bei uns gibt es seit ungefähr einem Jahr speziell geschulte „Medienscouts“, die sich um Schüler kümmern, die zum Beispiel Opfer von Cybermobbing-Attacken geworden sind oder Fragen zu Bildrechten haben. Das Angebot vom Landesverband für Medien NRW hat zum Ziel, dass Schüler sich an jemanden wenden können, der sich mit ihren Problemen auskennt und der ihnen helfen kann. Viele Eltern oder Lehrer wissen zwar, dass die Kinder die sozialen Medien nutzen, aber sie bekommen nicht mit, was sich auf den Plattformen abspielt und können auftretende Probleme nur schwer nachvollziehen.
Durch die Digitalisierung werden diese Phänomene auch an den Schulen gefördert. Doch man kann wohl davon ausgehen, dass die Kinder bereits vom Kleinkindalter an zu Hause mit sämtlichen elektronischen Geräten aufwachsen werden. Und deshalb finde ich es persönlich wichtig, dass wir die auf diesem Gebiet führenden Nationen in den nächsten Jahren einholen, um den Anschluss nicht zu verpassen.
Manche Klassenräume haben jedoch auch gar keine elektronische Ausstattung. Zählt man den Satz iPads und unseren digitalen Vertretungsplan dazu, komme ich hier aber auch schon zum Ende meiner Aufzählung. Ich würde behaupten, dass diese Ausstattung mittlerweile an fast jeder Schule Standard ist und das auch sein sollte. Den Umgang der Schulen im Kreis Olpe mit der Digitalisierung möchte ich an einigen Beispielen verdeutlichen. Meine Informationen entstammen den Homepages der Schulen.
An der Hanseschule in Attendorn verfügen alle Klassenräume über einen Computer mit Internetanschluss, es gibt zwei Computerräume und zwei der drei naturwissenschaftlichen Räume sind mit einem Smartboard ausgestattet. Die St. Franziskus-Schule in Olpe hat mehrere mit Smartboards ausgestattete Fachräume, zwei Informatikräume und einen PC-Bereich in der Schulbibliothek. Außerdem gibt es auf jedem Flur einen „Medienwagen“, der einen Laptop und einen Beamer enthält.
Vielleicht werden sich die nächsten Schülergenerationen ja dann irgendwann nicht mehr den Spruch: „Ja, das klappt jetzt leider nicht. Ihr könnt das dann ja zu Hause machen, da habt ihr ja alle Internet“ anhören müssen.
