Wichtigste Ernte für Milchviehbetriebe beginnt in Kürze im Kreis Olpe

„Erster Schnitt“


Der „erste Schnitt“ steht in Kürze im Kreis Olpe an. von WLV
Der „erste Schnitt“ steht in Kürze im Kreis Olpe an. © WLV

Kreis Olpe. Sobald es jetzt etwas trocken wird, geht es los: Überall im Kreis Olpe werden in der nächsten Woche Mähwerke, Wender, Schwader, Ladewagen und Wickelmaschinen auf den Wiesen unterwegs sein, um die erste Silage zu sichern.


Der „erste Schnitt“ ist die wichtigste Ernte für die heimischen Milchviehbetriebe und der Aufwuchs ist derzeit optimal, so dass, sobald es die Witterung erlaubt, mit Beginn der Erntearbeiten gerechnet werden kann. Damit rechnen die hiesigen Landwirte in der Woche nach Pfingsten.

Landwirte bitten um Verständnis für Maschinen auf den Straßen

In diesem Moment brauchen die Betriebe besonders „große Schlagkraft“, damit das Gras schnell eingefahren werden kann. Die Arbeit vergeben viele Landwirte an Lohnunternehmer, die oft rund um die Uhr arbeiten müssen – besonders in diesem Jahr, da das Zeitfenster für die Grasernte durch die lange schlechte Witterung sehr kurz ist.

Mancherorts wird gesagt, das Gras müsse „Bierflaschenhöhe“ erreicht haben. von WLV
Mancherorts wird gesagt, das Gras müsse „Bierflaschenhöhe“ erreicht haben. © WLV

Der Landwirtschaftliche Kreisverband bittet die Bevölkerung um Verständnis für die Landwirte bei der Arbeit, die sich teilweise bis in die Abend- oder sogar Nachtstunden hinziehen kann und natürlich auch ein höheres Verkehrsaufkommen durch Landmaschinen auf den Straßen nach sich zieht.

Grundfuttersicherung für die Milchkühe

Das frische Grün stellt die Grundfuttersicherung für den nächsten Winter dar. Das Grundfutter für Milchkühe muss genau im richtigen Moment geschnitten und konserviert werden, damit der bestmögliche Kompromiss aus Qualität und Menge erreicht wird. Dieser Moment ist jetzt erreicht. Würde zu lange mit der ersten Mahd gewartet, fingen die Gräser an zu blühen. Dann würde das Gras hart, der Rohfasergehalt des Grünfutters stiege und wäre damit weniger gut verdaulich.

Silage ist wie „Sauerkraut“

Nach der Mahd wird das Gras sofort gewendet, um antrocknen zu können. Wenige Stunden später wird es gewendet, in „Schwaden“ – das sind Reihen – gelegt und anschließend mit dem Ladewagen aufgesammelt. Diese Fuhre wird auf dem Hof in „Fahrsilos“ festgefahren, anschließend mit Folie abgedeckt und beschwert. Zunehmend verwendet werden aber auch Maschinen, die das Gras sofort in Rundballen oder Großpacken einrollen. Luftdicht verpackt ist die Silage dann bis zu einem Jahr haltbar.

Abgeschlossen von der Luft läuft der Gärungsprozess ab. Er ist vergleichbar mit den Prozessen, die sich bei der Herstellung von Sauerkraut abspielen. Die luftscheuen Milchsäurebakterien sorgen dafür, dass schädliche Organismen - wie Butter- und Essigsäurebakterien oder Schimmelpilze - abgetötet werden.

Heu wird im Sommer gemacht

Im Gegensatz zum Heu, das im Sommer geerntet wird und bei dem der Wassergehalt des Schnittgutes durch Wind und Sonne von ursprünglich 85 Prozent auf etwa 15 Prozent gesenkt wird, liegt der Wasseranteil bei der Grassilage noch bei 60 bis 70 Prozent.

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