Werthmann-Werkstätten im Kreis Olpe warten auf NRW-Erlass

Betrieb läuft derzeit noch weiter


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 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Der Betrieb in den Werthmann-Werkstätten geht trotz des Coronavirus erst einmal weiter. Der NRW-Erlass, der Schul- und Kitaschließungen vorsieht, sieht die Schließungen für die Werkstätten mit behinderten Menschen nicht vor. Und diese sei ohne weiteres nicht möglich, teilen die Werthmann-Werkstätten in Trägerschaft des Caritasverband für den Kreis Olpe mit. Doch auch für die Werthmann-Werkstätten könnte in Kürze ein NRW-Erlass folgen.


Mit den Einrichtungen in Attendorn, Lennestadt und Olpe (mit Nebenstelle in Welschen Ennest) sind die Werthmann-Werkstätten an vier Orten im Kreis Olpe vertreten. Hier sind von der aktuellen Situation etwa 650 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen betroffen. Ein Großteil der Beschäftigen hat sich laut Einrichtungsleiter Andreas Mönig bereits abgemeldet. So sei in Attendorn beispielsweise etwa noch die Hälfte der Mitarbeiter anwesend.

Mönig betont, dass neben dem Schutz der Beschäftigten auch weiterhin der Betreuungs- und Versorgungsauftrag für die Einrichtung bestehe und der Betrieb, auch bei einem entsprechenden Erlass, nicht gänzlich eingestellt werde.
Menschen bangen um ihre Arbeit
Menschen mit Behinderungen hätten Sorge, dass sie gekündigt werden, wenn die Einrichtung temporär geschlossen bleiben müsse. „Das wird nicht passieren“, stellt Mönig klar. Die Entscheidung zur Schließung einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen obliegt laut Mönig der Landesregierung. Ein Erlass sei nach seiner Information bereits in Vorbereitung.

„So lange kein behördlicher Beschluss vorliegt, nehmen wir unsere Pflicht wahr und stellen die Versorgung sicher“, so Mönig. Aber auch dann wünscht sich der Einrichtungsleiter, dass es eine Regelung wie in den Kindertagesstätten geben wird. „Damit körperlich und geistig behinderten Menschen weiterhin die notwendige Betreuung geboten werden kann“, so Mönig.
Mönig wünscht sich Vorgehen wie bei Kitas
„Wir stehen mit den behördlichen Entscheidungsträgern im direkten Austausch. Unser Ziel ist es, eine vergleichbare Entscheidung wie bei den Schulen und Kindertagesstätten für die Werkstätten herbeizuführen“, teilen die Werthmann-Werkstätten mit. „Die letzte Entscheidung liegt bei den Angehörigen, ob ein Mensch zu uns kommt oder nicht. Uns ist wichtig, unseren Auftrag zu erfüllen. Da kann ich nicht einfach sagen, das mache ich nicht mehr“, sagt Mönig.

Hygiene sei bei den Werthmann-Werkstätten immer ein Thema, so Mönig. Die strengen Auflagen seien noch einmal verschärft worden. „Das Thema Hände waschen wird tagtäglich thematisiert und vorgemacht. Wir achten darauf, dass die Beschäftigten untereinander Distanz wahren“, so Mönig. Das sei bei Menschen mit geistigen Behinderungen nicht immer gänzlich sicherzustellen.
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