Wer tritt an? Wie sind die Chancen? Wie ging es 2017 aus?
Landtagswahl 2022 im Kreis Olpe
- Kreis Olpe, 26.04.2022
- Politik
- Von Wolfgang Schneider
Kreis Olpe/Düsseldorf. In gut zweieinhalb Wochen wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt. Am Sonntag, 15. Mai, entscheiden die Wähler darüber, ob die schwarz-gelbe Koalition von CDU und FDP auch in den kommenden fünf Jahren weiter regiert oder ob es einen Machtwechsel gibt. LokalPlus liefert euch die wichtigsten Fakten zur Landtagswahl 2022.
Derzeit sieht es nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD aus. Drittstärkste Kraft werden demnach die Grünen. Die FDP und die AfD können nach den Umfragen mit dem Wiedereinzug in den Landtag rechnen. In den vergangenen zwei Wochen sind drei Umfragen veröffentlicht worden, in denen es um die „Sonntagsfrage“ geht. Die Übersicht:
- Infratest-Dimap (24.4.): CDU 31, SPD 30, Grüne 16, FDP 8, AfD 7 Prozent.
- INSA (17.4.): CDU 29, SPD 31, Grüne 14, FDP 10, AfD 7 Prozent.
- Forsa (13.4.): CDU 30, SPD 30, Grüne 18, FDP 8, AfD 6 Prozent.
Seinerzeit gab es herbe Verluste für SPD, Grüne und Piraten und deutliche Gewinne für CDU, FDP, AfD und Linke. Das amtliche Endergebnis bei den Zweitstimmen lautete: CDU 33,0, SPD 31,7, Grüne 6,4, FDP 12,6, AfD 7,4 Prozent.
Die Linke verpasste mit 4,9 Prozent den Einzug in den Landtag, die dort zuvor vertretenen Piraten verloren 6,8 Prozentpunkte und rutschten auf 1,0 Prozent ab.
Die CDU war mit 49,4 Prozent der Zweitstimmen klar stärkste Partei. Die SPD kam auf 23,8 und die FDP auf 12,5 Prozent. Viertstärkste Kraft war die AfD mit 5,3 vor den Grünen mit 3,3 Prozent. Das Direktmandat holte Jochen Ritter (CDU) mit 54,7 Prozent mit deutlichem Abstand vor seinem SPD-Konkurrenten Wolfgang Langenohl (24,5 Prozent).
Mit der Erststimme wählt man den Direktkandidaten. Der Direktkandidat, der in einem Wahlkreis die meisten Stimmen erhält, zieht in den Landtag ein. Mit der Zweitstimme wählt man die Partei/Wählergruppe, die man favorisiert. Das Ergebnis der Zweitstimmen entscheidet darüber, wie stark eine Partei letztlich im Landtag vertreten ist.
Es kann vorkommen, dass von einer Partei mehr Direktkandidaten ins Parlament gewählt werden, als dieser Partei nach den Zweitstimmen Sitze zustehen. Dies sind die sogenannten Überhangmandate. Diese Überhangmandate werden mit Ausgleichsmandaten für die anderen Parteien ausgeglichen, damit das Verhältnis der Zweitstimmen wieder korrekt ist.
Nominell hat der Landtag 181 Sitze: Aus jedem der 128 Wahlkreise zieht der erfolgreiche Direktkandidat in den Landtag ein, außerdem werden 53 Sitze über die Landeslisten vergeben, die jede Partei aufstellt. Da es aber bei fast jeder Wahl zu Überhang- und Ausgleichsmandaten kommt, ist der Landtag meistens größer als vorgesehen. Aktuell sitzen 199 Abgeordnete im Parlament.
Die Parteien haben insgesamt acht Direktkandidaten aufgestellt. Für die CDU tritt wieder Jochen Ritter (Olpe) an, der seit 2017 im Landtag sitzt. Die SPD schickt Christin-Marie Stamm (Olpe) ins Rennen und für die Grünen tritt, wie schon 2017, wieder Dr. Gregor Kaiser (Lennestadt) an. Kandidat der FDP ist Colin Stamm (Münster) und die Freien Wähler haben Thorsten Scheen (Wenden) aufgestellt. Das Feld komplettieren Thomas Bock (Attendorn) für die Linke, Ursula Regine Stephan (Hilchenbach) von der AfD und Engelbert Prevorcic (Lennestadt) von der DKP.
Die Zahl der Wahlberechtigten für die Landtagswahl liegt im Kreisgebiet bei 101.107. Davon sind 6.185 Personen Erstwähler. Ihr Wahlrecht nutzen aber nicht alle Bürger. Vor fünf Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 66,5 Prozent und vor zehn Jahren sogar nur bei 60 Prozent.
Stark gestiegen ist in den vergangenen Jahren bei Bundes-, Landtags- und Kommunalwahlen der Anteil der Briefwähler. Jeder Wahlberechtigte kann ohne besondere Begründung per Brief wählen. Dazu muss er nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung die Briefwahlunterlagen bei seiner Stadt oder Gemeinde beantragen. Die kommen dann wenig später per Post – mit einer Erläuterung, wie man vorgehen muss, damit alles korrekt läuft und die Stimme auch zählt.