Wenn das Riesenrad ein flaues Gefühl in der Magengegend auslöst...
LP-Randnotizen
- Kreis Olpe, 29.04.2023
- Verschiedenes
Das Ziel für den Sonntagsausflug war schnell gefunden. Ein Besuch des Attendorner Frühlingsmarktes könnte am vierten Aprilwochenende genau das Richtige sein. Und versehentlich spielte auch das Wetter mal mit. Schnell noch den Kleinen startklar gemacht, dann konnte es losgehen.
Wer sich darauf einlässt, einen Markt mit einem Fünfjährigen zu besuchen, sollte sich schon im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass ein Abstecher zu einem Kinderkarussell unabdingbar ist. Das hatte ich kalkuliert. Nur gut, dass Leano nicht zu den Kindern gehört, die Dauerschleife in einem Feuerwehrauto fahren wollen. Ein, zwei Fahrten reichen ihm schon.
Soweit die Theorie! Kaum vom Parkplatz in Richtung Markt abgebogen, erspähte der Kleine ein Karussell: das Riesenrad. Das hatte ich nicht auf dem Schirm. Jetzt war guter Rat teuer. Nichts hätte den Sprößling von seinem Vorhaben abbringen können, genau darin „abzuheben“. Alle Alternativvorschläge erregten nicht ansatzweise einen Hauch von Aufmerksamkeit.
Vehement drängte er auf eine Fahrt – und das geht ja bekanntlich nicht wie beim Kinderkarussell alleine, zumindest nicht für einen Fünfjährigen. Also, nichts wie rein, in froher Erwartungshaltung die Hansestadt von oben zu sehen.
Schon beim „Anflug“ in die Höhe ereilte mich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und ich befürchtete, dass sich das Frühstück von mir verabschieden könnte. Leano, der neben mir sitzend vor Freude jauchzte, schien meinen Gesichtsausdruck trotzdem zu bemerken.
Bedauernd schaute er mich an und interpretierte meinen Gesichtsausdruck anders als ich die Lage empfand. Mit seiner hilfsbereiten, freundlichen Art versuchte er abzulenken: „Omi, du musst keine Angst haben. Ich bin ja bei dir!“ Na, da konnte ja nichts mehr schief gehen.
Ich wünsche uns allen mehr von diesen aufmerksamen Mitmenschen und allen Lesern ein schönes Wochenende.
Nicole Voss