Weniger Straftaten, höhere Aufklärungsquote: Kreis Olpe bleibt sehr sicher

Kriminalstatistik 2021 vorgelegt


  • Kreis Olpe, 21.02.2022
  • Blaulicht
  • Von Wolfgang Schneider
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Polizei von Nils Dinkel
Polizei © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die Zahl der Straftaten ist im Kreis Olpe im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen. Gleichzeitig verzeichnete die Polizei einen leichten Anstieg der Aufklärungsquote. Beide Faktoren sorgen dafür, dass der Kreis Olpe eine der sichersten Regionen in ganz Nordrhein-Westfalen ist. Das geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die am Montag, 21. Februar, vorgelegt worden ist.


Danach registrierte die Kreispolizeibehörde im vergangenen Jahr 5.066 Straftaten und damit 193 (-3,67 Prozent) weniger als 2020. In den Jahren 2012 bis 2014 waren sogar mehr als 6.800 Straftaten pro Jahr zu verzeichnen.

Wichtig für einen Vergleich mit anderen Kreisen ist die Zahl der Straftaten je 100.00 Einwohner. Diese sogenannte Häufigkeitszahl ist im Kreis Olpe auf 3.798 gefallen. Das ist der zweitniedrigste Wert in NRW. Zum Vergleich: Der Landesdurchschnitt liegt bei 6.703, in einigen Großstädten liegt der Wert über 9.000.

2.400 Tatverdächtige ermittelt

In Sachen Aufklärung konnten die heimischen Ermittler ihre traditionell guten Werte nochmals steigern. Die Aufklärungsquote lag 2021 bei 64,61 Prozent (2020: 64,06). Das ist deutlich besser als im Landesdurchschnitt (53,56 Prozent). Hinter dem Kreis Höxter (64,63 Prozent) und vor Siegen-Wittgenstein (62,6 Prozent) hat die heimische Polizei die zweitbeste Aufklärungsquote in ganz NRW.

Genau 2.400 Tatverdächtige wurden im vergangenen Jahr ermittelt. Gut drei Viertel von ihnen waren Männer. Ein gutes Fünftel der Tatverdächtigen war unter 21 Jahre alt. Das entspricht ziemlich genau dem Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe. Ein gutes Viertel – genau 26,4 Prozent - hatte nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Der Bevölkerungsanteil der Nichtdeutschen liegt dagegen nur bei 9,7 Prozent.

„Verdächtige Dinge sofort melden“

„Die Bevölkerung im Kreis Olpe hat einen sehr wichtigen Anteil an einer erfolgreichen Kriminalitätsbekämpfung“, betonte Landrat Theo Melcher. Er dankte den aufmerksamen Bürgern, die verdächtige Beobachtungen rechtzeitig gemeldet und dadurch die Polizei unterstützt hätten. Melcher bat auch künftig um Unterstützung: „Melden Sie verdächtige Dinge sofort der Polizei und scheuen Sie sich nicht, notfalls den Notruf 110 zu wählen!“

Diebstähle machen mit einem Anteil von 23,5 Prozent den größten Einzelposten der Statistik aus. Es folgen Roheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit mit 21,5 Prozent und Vermögens-/Fälschungsdelikte mit 13,6 Prozent. 6,6 Prozent der registrierten Fälle entfallen auf Cyberkriminalität und 6,3 Prozent auf Rauschgiftdelikte.

Verteilung der Straftaten auf die einzelnen Kommunen. von Polizei Olpe
Verteilung der Straftaten auf die einzelnen Kommunen. © Polizei Olpe

Während bei Wohnungseinbruch, Betrug und Vermögensdelikten die Zahlen zurückgingen, gab es in anderen Bereichen enorme Zunahmen: Kinderpornografie + 135 Prozent, Taschendiebstahl + 64 Prozent, Sexualdelikte + 46 Prozent, häusliche Gewalt + 44,5 Prozent.

In der Rauschgiftsachbearbeitung liegt der Schwerpunkt weiterhin auf Ermittlungen gegen Dealer der mittleren und oberen Ebene. Diese Verfahren sind meist sehr aufwändig und zeitintensiv. Es dauert oft Monate, ehe Tatverdächtige festgenommen und Drogen sichergestellt werden können.

In Olpe gab es die meisten Einbrüche, in Kirchhundem gar keine. von privat
In Olpe gab es die meisten Einbrüche, in Kirchhundem gar keine. © privat

Die Digitalisierung nimmt in allen Kriminalitätsbereichen deutlich zu. Digitale Daten sind in diversen Kriminalitätsfeldern als Beweismittel von herausragender Bedeutung, insbesondere hat dies die aktuelle Entwicklung im Bereich der Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern gezeigt.

Enorme Datenmengen

Eine besondere Herausforderung, quantitativ und qualitativ, stellen die mitunter enormen Datenmengen dar. Um die zeitnah auswerten zu können, hat es in der Kreispolizeibehörde personelle und organisatorische Anpassungen gegeben.

Durch die Straftaten entstand im vergangenen Jahr ein Schaden von knapp 3,4 Millionen Euro. Er entfällt je zur Häfte auf Diebstähle sowie auf Betrugs- und Vermögensdelikte.

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