Wendener Klimaaktivistin bei Demo in Lützerath dabei

Matsch bereitete Probleme


  • Kreis Olpe, 17.01.2023
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  • Von Rebecca Klein
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Zahlreiche Klimaaktivisten nahmen an der Demonstration gegen die Räumung des Dorfes Lützerath teil. Ein großes Polizeiaufgebot war im Einsatz. von privat
Zahlreiche Klimaaktivisten nahmen an der Demonstration gegen die Räumung des Dorfes Lützerath teil. Ein großes Polizeiaufgebot war im Einsatz. © privat

Wenden/Lützerath. Polizisten aus ganz Deutschland haben in den vergangenen Tagen den verlassenen Ort Lützerath, der dem Braunkohle-Tagebau weicht, geräumt. Klimaschutzaktivisten aus der ganzen Republik hatten das Geisterdorf besetzt und versucht, die Abbaggerung des Ortes zu verhindern. Auch eine Aktivistin aus Wenden war am vergangenen Wochenende, 14. bis 16. Januar, in Lützerath.


Am Freitagabend im Camp in Keyenberg angekommen, gab es nur noch wenige Zeltplätze. Doch Anna S. (Name der Redaktion bekannt) hatte Glück und fand noch einen Übernachtungsplatz.

Die Zeltplätze waren rar. von privat
Die Zeltplätze waren rar. © privat

Am Samstagmittag zogen etwa 35.000 Aktivisten aus ganz Deutschland und aus den verschiedensten Gruppierungen durch die Ortschaften um Lützerath und Keyenberg. Ein großer Teil der Menschen sei von der polizeilichen genehmigten Hauptroute abgewichen und über ein Feld zur Kohlegrube gezogen, berichtet Anna, die bei der Demo mit dabei war.

An der Kohlegrube kam es dann zur Konfrontation mit den Polizeikräften. „Ich habe viele Situationen von Polizeigewalt gesehen und zum Teil auch selbst erfahren. Als die Polizisten dann schnell und unter anderem auch gewaltbereit reagierten, habe ich Angst bekommen“, erzählt Anna.

Die Menschen seien, nachdem sie die erste Kette der Polizei überwunden hatten, jubelnd weiter in Richtung Lützerath gerannt. Die Polizei habe mit Schlagstöcken und Pfefferspray reagiert sowie Reiterstaffeln eingesetzt.

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Zahlreiche Klimaaktivisten nahmen an der Demonstration gegen die Räumung des Dorfes Lützerath teil. Ein großes Polizeiaufgebot war im Einsatz.

Die Demonstranten ihrerseits griffen zu Steinen und Matschkugeln. „Richtig absurd wurde es, als der Lehmboden aufgeweicht war und sich kaum jemand noch richtig bewegen konnte“, erzählt Anna S. weiter. „Viele Menschen sind im Schlamm steckengeblieben und haben ihre Schuhe verloren. Wir mussten uns gegenseitig rausziehen und auch die Polizei hatte ihre Probleme mit den Bodenverhältnissen.“ Sie selbst habe viele Schreie und Hilferufe nach Sanitätern und Helfern gehört.

Annas Fazit der Demonstration: „Die Anzahl der Menschen und die Vielfalt des Protests waren überwältigend. Die Menschen haben gezeigt, dass sie mit der Entscheidung der Regierung und dem Kuschelkurs gegenüber RWE nicht einverstanden sind.“

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