Weiter mehr Stellen als Azubis
Agentur für Arbeit Siegen legt Jahresbericht zum Ausbildungsmarkt vor
- Kreis Olpe, 07.11.2016

Kreis. Wie schon im vergangenen Jahr gibt es auch im Ausbildungsjahr 2015/16 mehr Stellen als Bewerber, bilanziert die Agentur für Arbeit Siegen. Die Berufsberater der Arbeitsagentur haben insgesamt 3306 junge Menschen beraten. 30 weniger als im letzten Jahr. Vor sechs Jahren nutzten noch fast 4000 Jugendliche das Angebot der Arbeitsagentur. „Die Zahl der Bewerber ist zwar nicht so deutlich zurück gegangen wie im Vorjahr, aber steigende Bewerberzahlen erwarten wir aufgrund sinkender Schülerzahlen auch nicht mehr“, verdeutlicht Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur.

Gleichzeitig werden auf Wunsch die Ausbildungsstellen in die Stellenbörse der Arbeitsagentur eingetragen. So würden nicht nur Bewerber aus der Region auf die Ausbildungsstellen aufmerksam, sondern bundesweit können sich junge Menschen bewerben. Für Wolf bietet der Service der Arbeitsagentur große Vorteile, insbesondere für kleine Betriebe, die über die Stellenbörse die Chance haben, auf sich aufmerksam zu machen. Darum ruft sie die Betriebe auf, schon jetzt ihre Ausbildungsstellen für 2017 zu melden: „Sogar für 2018 haben wir schon Ausbildungsstellen.“

„Die Berufsberatung stellt in der Berufsorientierung auch Ausbildungsberufe vor, die nicht so bekannt sind“, erläutert Wolf. „Dennoch gibt es besonders beliebte und weniger beliebte Ausbildungsberufe. So kommt es, dass manche Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz bleiben, während anderswo Ausbildungsstellen und damit Chancen auf eine berufliche Karriere frei bleiben.“

„Natürlich sind die Voraussetzungen, die die jungen Menschen für eine Ausbildung mitbringen, unterschiedlich. Aber wenn die Betriebe auch morgen noch Fachkräfte haben wollen, können wir es uns nicht mehr leisten, einen Teil der jungen Männer und Frauen als ausbildungsunreif zu ignorieren“, appelliert Wolf an die Ausbildungsbetriebe.

Die Betriebe dürfen sich nicht von sinkenden Schülerzahlen beeindrucken lassen und gar nicht mehr ausbilden, verdeutlicht sie: „Auch wenn sie ein Jahr ohne Auszubildenden bleiben, sollten sie im nächsten Jahr wieder einen geeigneten Kandidaten finden. Und dann helfen wir als Arbeitsagentur gerne mit unseren Unterstützungsangeboten, den jungen Menschen zu einer Fachkraft auszubilden.“