Weihnachten ist viel mehr als Spekulatius, Lametta und bergeweise Geschenke. Das ist auch der Grund, warum heute Abend in den Kirchen ausnahmsweise kaum ein Platz frei bleibt. Weihnachten ist eben ein ganz besonderer Anlass. Mancher Pfarrer nutzt die Gelegenheit, mehr Menschen als sonst mit der christlichen Botschaft zu erreichen – und gibt sich besonders viel Mühe. LokalPlus hat Pfarrer Andreas Neuser besucht. Er hat uns die 24. Tür geöffnet. Wir besuchen ihn in seinem Arbeitszimmer im Dekanatsbüro in Olpe.
„Ich finde es völlig berechtigt, dass man an Weihnachten in die Kirche geht und Besinnung sucht“, sagt der oberste Hirte im Dekanat Südsauerland (Kreis Olpe). Von Vorhaltungen nach dem Motto „Heute seid ihr da, das ganze Jahr über kommt ihr nicht“, hält er nichts. Auch deshalb sieht Andreas Neuser, Pfarrer an St. Johannes Baptist in Attendorn, in der Weihnachtspredigt keine größere Herausforderung als an jedem ganz normalen Sonntag.
Aber die Grundlage, die biblische Geschichte von der Geburt Jesu, ist doch immer dieselbe, wende ich ein. „Eine Predigt hat sich immer mit einer Textgrundlage zu beschäftigen“, erklärt Neuser. Die Verteilung über drei Lesejahre sorge für Abwechslung. „Und an den Hochfesten gibt es eben feste Themen.“ – „Auch zu Weihnachten gibt es sehr interessante Lesungen“, findet Neuser. Die Geschichte aus dem Lukas-Evangelium ist natürlich immer im Vordergrund. Aber es gibt ja auch noch die Jesaja-Visionen, die berichten, wie der Retter in die Welt kommt, oder Matthäus‘ Bericht über die Heiligen Drei Könige…