Weihnachten mal anders – mit Selbstdisziplin statt gewohnten Ritualen

LP-Randnotizen


  • Kreis Olpe, 19.12.2020
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  • Von Wolfgang Schneider
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    Wolfgang Schneider

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Titelbilder Mal eben und Zur Sache - Autor Wolfgang Schneider von Grafik: Sarah Menn
Titelbilder Mal eben und Zur Sache - Autor Wolfgang Schneider © Grafik: Sarah Menn


Das vierte Adventswochenende ist da und die Weihnachtstage greifbar nahe. Zeit, sich an dieser Stelle mit Weihnachten zu beschäftigen. Das werden Feiertage, wie sie fast alle von uns noch nicht erlebt haben. Kein Weihnachtslieder-Platzkonzert des Musikvereins mit Glühweinausschank, kein Gedränge in proppenvollen Kirchen, keine Rundreisen zur Verwandtschaft, kein Stephanus-Steinigen am 2. Weihnachtstag, keine großen Familientreffen.

Das mag man bedauern, doch ich sage: Das ist gut so. Wer traditionellen Gepflogenheiten, Familienritualen und Festgewohnheiten in diesen Tagen hinterher trauert, hat den Ernst der Lage nicht verstanden. Was jetzt zählt, sind Vernunft und Selbstdisziplin.

Wir sind selbst gefordert

Dass die im Frühjahr vielfach geäußerte Hoffnung „Jetzt zu Hause bleiben, damit wir im Sommer Schützenfest feiern können“, sich nicht erfüllt hat, weiß jeder. Dass die Lage jetzt noch viel ernster ist als im Frühjahr, haben einige noch nicht kapiert. Damals haben der Beginn der warmen Jahreszeit und die Verlagerung der Aktivitäten ins Freie geholfen, die Infektionswelle recht schnell abebben zu lassen. Auf diese Hilfe können wir jetzt nicht zählen, denn der Winter wird noch lang.

Also sind wir vor allem selbst gefordert. Auch wenn der Staat – zum Glück – nicht in Privatwohnungen schnüffelt, sollte jeder die geltenden Regeln einhalten und seine Kontakte stark beschränken. Und das zählt gerade an Weihnachten.

Wahrlich kein Problem

Und ist es wirklich so schlimm, mal nicht in größerer Runde zu feiern? Nein, finde ich. An Heiligabend sind unser jüngerer Sohn und seine Familie diesmal nicht dabei. Das ist schade, aber zu verschmerzen. Dann kommen sie am 1. Weihnachtstag vorbei. Und Schwager und Bruder sehe ich dann eben diesmal nicht an den Festtagen. Ein Problem ist das wahrlich nicht.

Wirkliche Probleme bekommen wir, wenn viele Menschen die Kontaktregeln nicht einhalten. Dann zahlen wir in ein paar Wochen die Zeche. Ich finde es gut, dass die evangelischen Kirchengemeinden in diesem Sinne ein Zeichen setzen und an Weihnachten ganz auf Präsenz-Gottesdienste verzichten. Das vermeidet unnötige Kontakte und Risiken.

Verzicht auf Gottesdienste

Dieser Verzicht auf „normale“ Gottesdienste am beliebtesten Fest der Deutschen ist für die evangelischen Gemeinden sicherlich nicht einfach, aber verantwortungsvoll und richtig. Wünschenswert und sinnvoll wäre es, wenn die katholische Kirche bei uns im Kreis Olpe auch ein Zeichen setzen und auf Präsenzgottesdienste verzichten würde. Weihnachten nimmt davon gewiss keinen Schaden.

In diesem Sinne ein besinnliches, ruhiges und trotzdem fröhliches Weihnachtsfest.

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