Wegen Corona: Beschäftigte im Gastgewerbe haben extreme Lohneinbußen

Gewerkschaft fordert „KUG 80plus“


Wegen Corona geschlossen: Restaurants, Gaststätten und Hotels sind seit Wochen zu. von Symbol NGG
Wegen Corona geschlossen: Restaurants, Gaststätten und Hotels sind seit Wochen zu. © Symbol NGG

Kreis Olpe. Wenn es nicht mehr fürs Nötigste reicht: Im Zuge der Corona-Krise haben Kellner, Köche und Hotelangestellte im Kreis Olpe mit extremen Lohneinbußen zu kämpfen. Davor warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) – und fordert eine deutliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes.


„Mit 60 Prozent des bisherigen Lohns auszukommen, ist im Gastgewerbe ein Ding der Unmöglichkeit. In Nordrhein-Westfalen bleiben einem gelernten Koch ohne Kinder in Vollzeit am Monatsende nicht einmal 900 Euro“, macht NGG-Geschäftsführerin Isabell Mura deutlich.

Trotz Vollzeitjob seien viele Beschäftigte während der Kurzarbeit sogar auf Stütze vom Amt angewiesen. „Und ein Ende der Krise ist noch längst nicht abzusehen“, so Mura. Im Kreis Olpe beschäftigt das Gastgewerbe nach Angaben der Arbeitsagentur rund 2.400 Menschen.
Europäer machen es vor
Die Gewerkschaft NGG ruft die Bundestagsabgeordneten aus der Region dazu auf, sich in Berlin für eine rasche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf mindestens 80 Prozent (Eltern: 87 Prozent) einzusetzen. „Wir brauchen ein ,Corona-KUG 80plus‘ – zumindest für untere Einkommensgruppen“, so Mura. In mehreren europäischen Ländern liege das Lohnausfallgeld bereits in dieser Größenordnung. Mittlerweile werde eine Erhöhung auch innerhalb der Großen Koalition diskutiert.

„Weil sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband einer Aufstockung per Tarifvertrag verweigert, ist nun die Politik gefragt. Sie hat bereits ein beispielloses Corona-Rettungspaket beschlossen und greift Firmen mit Milliarden unter die Arme. Aber man darf die Beschäftigten jetzt nicht im Regen stehen lassen“, sagt Mura. „Corona darf nicht zur Katastrophe für die werden, die ohnehin jeden Cent zweimal umdrehen müssen.“
Artikel teilen: