Was der Brexit für den Kreis Olpe bedeuten könnte
Vorerst keine spürbaren Änderungen
- Kreis Olpe, 31.01.2020
- Von Nils Dinkel
Kreis Olpe. Großbritannien tritt zum Samstag, 1. Februar, aus der Europäischen Union aus. Der „Brexit“ nach 47-jähriger EU-Zugehörigkeit könnte sich auch stark auf die Wirtschaft im Kreis Olpe auswirken. Denn die Wirtschaft in der Region pflegt intensive Wirtschaftskontakte mit dem Vereinigten Königreich.
„Jetzt beginnt die Arbeit erst richtig. Wenn wir bis Ende des Jahres kein langfristiges Abkommen unter Dach und Fach haben oder die Übergangsfrist verlängert wird, droht ein chaotischer Brexit mit allen dazugehörigen Folgen“, macht der heimische CDU-Europaabgeordnete Peter Liese deutlich.
Großbritannien gehört zu den wichtigsten Handelspartnern der heimischen Wirtschaft. Über 300 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk haben Handelsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich. Jens Brill geht von einem Exportvolumen von 450 bis 550 Millionen Euro aus. Überhaupt seien die Verpflechtungen eng: „Mehr als 30 Unternehmen verfügen über Niederlassungen dort, einige zudem über eigene Produktionsstätten“, sagt Brill.
„Die Unternehmen haben sich im Rahmen des Möglichen vorbereitet, zum Beispiel durch die Schaffung von Lagerkapazitäten, die Planung alternativer Lieferketten und das Bemühen um alternative Absatzmärkte. Man wird abwarten müssen, wo wir am 31. Dezember stehen.“