Warum ich an dieser Stelle etwas Werbung für angebracht halte

Die Kolumne von Lucas Schwarz, Teil 14


Am Ende werden ihm zwei Schuljahre fehlen: Die 3. Klasse, die er übersprungen hat, und ein Jahr am Gymnasium. Lucas Schwarz macht am Städtischen Gymnasium das so genannte G8- oder „Turbo-Abitur". Der 15-Jährige bezeichnet sich selbst als Film-Junkie, spielt Gitarre - und liebt das Schreiben. Diverse Kurzgeschichten, sogar zwei Romane hat er bislang verfasst, peilt die Teilnahme an Poetry Slams an. Bei LokalPlus erscheint ab sofort immer samstags die Kolumne des jungen, unbekannten Schriftstellers aus Lennestadt.


„Wie jedes Jahr im tiefsten Herbst findet am Sonntag vor dem ersten Advent am Gymnasium der Stadt Lennestadt der „Gebrauchtspielzeugwarenmarkt“ statt. Hinter dem erstmal etwas sperrigen Wort verbirgt sich etwas ganz Einfaches: An diesem Sonntagnachmittag wird die ganze Schule zu einem riesigen Trödel umgebaut, auf dem man allerlei Dinge für einen guten Zweck erwerben kann. Denn das ganze Geld, was beim Markt generiert wird, fließt über die Organisation AVICRES in Hilfsprojekte in der brasilianischen Großstadt Nova Iguaçu, gelegen in der Nähe des berühmten Rio de Janeiro. Dort gibt es viele Jugendliche und Kinder, die auf der Straße leben müssen und mit Gelegenheitsarbeiten, Diebstahl und sogar Prostitution zu überleben versuchen. Und diese Menschen werden mit dem Geld unterstützt. Es werden Wohnheime gebaut, Ausbildungshilfe angeboten und es entstand ein Landwirtschaftsprojekt.
Vielfältige Unterstützung des GymSL
Die Schule unterstützt die Verbesserung der Lage in der Stadt und das Bewusstsein für die dortige Situation nicht nur durch den „Gebrauchtspielzeugwarenmarkt“, sondern auch durch Austausche nach Brasilien, direkte Konfrontation der Schüler durch Infoveranstaltungen, aufgetriebene Spenden Dritter sowie diversen anderen Veranstaltungen über das ganze Jahr hinweg. Der Markt hat sich in den letzten Jahren gut etabliert, viele Leute sind Stammbesucher geworden und viele weitere kommen jedes Jahr neu hinzu. Tausende Euro können für Nova Iguaçu eingenommen werden, dank der guten Planung durch Schulleiter und Lehrer sowie die tatkräftige enthusiastische Mitarbeit der gesamten Schülerschaft. Diese ist es nämlich, die die über eine lange Sammelaktion von Schülern, Eltern und Bewohnern aus der Umgebung zusammengetragenen Sachen verkaufen. Und das macht auch das Feeling des Marktes aus: An den Ständen, an dem keine Essenssachen oder Gebasteltes verkauft werden, kann auch oft gefeilscht werden.
Mein Highlight: Der riesige Bücherstand
Ein großes Highlight ist immer wieder der riesige Bücherstand, der eigentlich weniger ein Stand ist als ein drei Klassenräume umfassendes Riesenlager voller Bücherkisten, in denen sich wirklich wenig nicht finden lässt. Doch auch sonst gibt es so Einiges zu sehen und zu kaufen. Wie schon der Titel sagt, ist es eben im Kern ein Spielzeugmarkt, und deshalb gibt es Stände mit Holzspielzeug, Kuscheltieren, Puzzles. Auch Krimskrams-Stände lassen sich finden. Außerdem werden Kuchen, weihnachtliche Süßigkeiten, Adventskränze, etc. angeboten und auch etwas Spielerisches, wie zum Beispiel ein Glücksradstand.
Hochgenuss für jeden Trödelbummler
Ich persönlich bin langjähriger Besucher des Marktes, und nicht nur als Schüler des GymSL ist es mir ein Anliegen, ein bisschen Werbung dafür zu machen. Schon letzte Woche habe ich in dieser Kolumne ja über Bücherkauf und Flohmärkte geschrieben … und hier findet sich morgen (22. November) direkt in der Region wirklich ein Hochgenuss für jeden Trödelbummler. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit, die Organisation und Nova Iguaçu zu unterstützen, was wirklich ein tolles Projekt darstellt. Der „Gebrauchtspielzeugwarenmarkt“ hat am Sonntag, 22. November, von 14 bis 17 Uhr geöffnet, und vorbeikommen lohnt sich!"
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