Warum für pflegende Angehörige der Austausch so wichtig ist
Eine kleine Auszeit vom Pflegealltag
- Kreis Olpe, 05.04.2022
- Verschiedenes
Kreis Olpe. In Nordrhein-Westfalen leben rund 770. 000 Pflegebedürftige und geschätzt eine Million pflegende Angehörige. Eine häusliche Pflege und Unterstützung gehen einher mit neuen Herausforderungen sowie Veränderungen in der eigenen Familie. Zur Stärkung der Selbsthilfe pflegender Angehöriger fördern das Land NRW und die Landesverbände der Pflegekassen sogenannte Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe.
Seit dem Sommer 2021 bietet das DRK ein Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe (KoPS) für den Kreis Olpe an, angebunden an die bereits bestehende Selbsthilfekontaktstelle in Olpe. Das Kontaktbüro informiert Interessierte über bestehende Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige, begleitet sie in ihrer Arbeit und unterstützen die Gründung und den Aufbau neuer Selbsthilfegruppen.
Um die stetig steigende Anzahl der pflegenden Angehörigen zu unterstützen, bietet das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe im Kreis Olpe eine neue Pflegeselbsthilfegruppe an. Das „Café Auszeit“ startet am Mittwoch, 13. April, 15.30 Uhr, im DRK-Mehrgenerationenhaus Olpe. Eine Anmeldung ist erwünscht bei der Selbsthilfekontaktstelle unter Telefon (02761) 2643 oder per E-Mail an kops@kv-olpe.drk.de
LokalPlus sprach mit Michaela Schmidt, der Ansprechpartnerin für das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe für den Kreis Olpe.
Wen wollen Sie erreichen?
Menschen, die einen pflegebedürftigen Angehörigen, Freunde oder auch Nachbarn begleiten, betreuen, oder versorgen und in ihrem Alltag so manches Mal vor besonderen Herausforderungen stehen. Es geht um Pflegende in der Betreuung eines Menschen mit Demenz oder eines Kindes mit Behinderung, die Organisation der Pflege der betagten Eltern oder die Versorgung von Partner oder Partnerin nach einem Unfall oder einer Erkrankung.
Warum ist Pflegeselbsthilfe so wichtig für pflegende Angehörige?
Ich begleite schon seit vielen Jahren pflegende und auch pflegebedürftige Menschen und erlebe immer wieder, dass der Pflegende immer erst an andere denkt und selten oder auch fast gar nicht an sich selbst.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass Pflegende ihr eigenes Leben ganz auf die Bedürfnisse der pflege- oder hilfebedürftigen Menschen einstellen und bisweilen körperlich wie psychisch an ihre Belastungsgrenzen geraten. Daher sind Selbstfürsorge und Entlastung ein ganz wichtiges Thema in der häuslichen Pflegesituation.
Wie könnte eine Entlastung für Pflegende aussehen?
In erster Linie natürlich durch den Austausch mit anderen Betroffenen, die Verständnis für so manche Herausforderung, die ein Pflegealltag so mit sich bringt, haben. Selbsthilfegruppen und Gesprächskreise für sorgende und pflegende Personen bieten einen geschützten Raum, um sich auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Sie sind eine kleine Auszeit vom Alltag.
Kontakt
Michaela Schmidt ist unter Telefon (0160) 6479 502 oder per E-Mail an kops@kv-olpe.drk.de Szu erreichen. Sprechzeiten bieten sie mittwochs von 14.30 bis 17.:30 Uhr und nach Vereinbarung an.