„Warum dürfen 2.000 Menschen Ski fahren, aber die Kinder nicht zur Schule?"

Drolshagener Familien schreiben an Laschet


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Drolshagen. Mit einem offenen Brief haben sich zwei Familien aus der Stadt Drolshagen an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Schulministerin Yvonne Gebauer und den Olper CDU-Landtagsabgeordneten Jochen Ritter gewandt. Die Familien Schöttler aus Frenkhausen und Schulte aus Iseringhausen verstehen nicht, dass ihre Kinder in dieser Woche nicht zur Schule gehen dürfen, während die Kindergärten geöffnet bleiben. In dem Brief heißt es:


„Als Bürger, die bislang verständnisvoll mit der Corona-Politik umgegangen sind, verstehen wir seit Wochen die Herangehensweise leider nicht mehr.

Wie kann es sein, dass man freitags mit seinen Kindern und 2.000 weiteren Personen (unter sehr gut eingehaltenen Corona-Regeln) Ski fahren kann, aber die Kinder montags nicht in die Schule dürfen?

Was ist in Notbetreuung anders?

Wie wir gerade erfahren haben sind die Tests an unserer Schule an diesem Wochenende eingetroffen und die Testungen starten in der Notbetreuung ab Montag. Das ist toll, aber warum können die Kinder dann nicht ab Montag gehen? In die Notbetreuung dürfen sie auch, aber Unterricht ist nicht möglich?

Was ist denn in der Notbetreuung mit mindestens genauso vielen Kindern anders als im Unterricht? Die Kitas sind offen und mit allen Kindern voll. Hier wird noch nicht mal getestet, nur die Gesamtstundenzahl eingeschränkt, aber das ist kein Problem? Das entbehrt doch jeder Logik!

Glauben an die Politik verloren

Leider haben wir in den letzten Wochen den Glauben an die Politik und deren Gestaltungskraft verloren. Die Schulen sind nun zu, die Kitas bleiben für die Kinder offen, Freizeitaktivitäten sind teilweise nutzbar, die vollen Flieger international starten und landen – egal ob Risikogebiet oder Hochrisikogebiet…. Es fehlt jegliche Priorisierung, ist die Schulbildung wirklich so irrelevant?

Die Osterferien hätten für Lockdown-Maßnahmen genutzt werden können, stattdessen ist die Chance ungenutzt verstrichen. Die bisher gelieferten Erklärungsversuche, warum Sie so handeln, scheinen unlogisch, pauschalisiert (diffuses Infektionsgeschehen) und nicht transparent.

Das sind sicherlich Fragen, die Sie in den letzten Tagen sehr oft gestellt bekommen haben. Wir wären sehr glücklich, wenn nicht nur wir, sondern ganz NRW schnellstens Antworten bekommen könnte.“

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