Warum das Internet den Kauf von Büchern nicht gleichwertig ersetzen kann

Die Kolumne von Lucas Schwarz, Teil 13


Am Ende werden ihm zwei Schuljahre fehlen: Die 3. Klasse, die er übersprungen hat, und ein Jahr am Gymnasium. Lucas Schwarz macht am Städtischen Gymnasium das so genannte G8- oder „Turbo-Abitur". Der 15-Jährige bezeichnet sich selbst als Film-Junkie, spielt Gitarre - und liebt das Schreiben. Diverse Kurzgeschichten, sogar zwei Romane hat er bislang verfasst, peilt die Teilnahme an Poetry Slams an. Bei LokalPlus erscheint ab sofort immer samstags die Kolumne des jungen, unbekannten Schriftstellers aus Lennestadt.


„Ich lese viel, und in unserer heutigen digitalen Welt gibt es viele Möglichkeiten, die dem Hobby Literatur neue Wege eröffnen. Man findet im Internet viele Empfehlungen, Anregungen und Rezensionen, kann sich in Communities austauschen – und die Sachen auch direkt im Netz bestellen, innerhalb weniger Sekunden. Auch ich bestelle so einiges an Büchern online. Denn wenn man viel liest, braucht man eben viel Material. Und ich kaufe viele Bücher, die ich online kaufe, nicht neu, sondern bei Gebraucht-Portalen. Das ist günstig, schnell und wird mir auch direkt nach Hause geliefert. Doch genauso, wie ich auch einen E-Book-Reader besitze und trotzdem das Haptische an einem Buch aus Papier toll finde, so ist es auch mit dem Kaufen von Büchern in der realen Welt. Internet ist schön und gut, aber ich finde es sehr wichtig, in Buchläden zu gehen. Oder, für gebrauchte Bücher, auf Flohmärkte. Warum denn, wenn doch übers Netz alles so einfach geht, wie ich es selbst gerade beschrieben habe.
Ein Ort zum Stöbern
Es geht zunächst einmal ums Umgucken. Auf Websites etliche Rezensionen und Leseproben durchzuschauen, ist durchaus interessant, doch es ist einfach nicht das gleiche wie ein Besuch in einer Buchhandlung. Buchhandlungen großer Ketten haben eine sehr große Auswahl und sind deshalb toll für Stöberer, geben einem ein annähernd ähnliches Gefühl, als befinde man sich in den Weiten des Internets. Allerdings können diese Geschäfte sich oft auch überfüllt und einfach zu offensichtlich kapitalistisch anfühlen. Nicht dass kleinere, unabhängige Buchhandlungen nicht kapitalistisch denken würden, verkaufen möchte am Ende schließlich jeder. Doch ich ziehe kleine, dafür aber gut sortierte und mit fachkundigem Personal bestückte Läden den Großen gerne vor. Das sollten mehr Leute tun, denn neben der freundlichen persönlichen Beratung, die man in Kettenfilialen eher selten bekommt, ist es wichtig, diese Geschäfte zu unterstützen.
Buchhändler um die Ecke liefert auch schnell
Ein Buch, was nicht auf Lager ist, liegt genau so am nächsten Morgen beim Buchhändler um die Ecke durch Bestellung beim Großhändler auf dem Tisch, wie wenn man es mit Expressversand bestellt. Ohne treue Kundschaft, die diese Dinge weiß, wären die kleinen Buchhandlungen aufgeschmissen. Und mehr Unterstützung schadet nie. Wenn man, so wie ich, neben Neuanschaffungen auch gerne gebrauchte Bücher kauft, so sind Internetportale dafür natürlich immer noch größer und besser als ein klassischer Flohmarkt. Aber auch hier gibt es die Argumente des Stöberns, des In-Kisten-Kramens und des Beratenwerdens. Auch wenn man vieles online besorgt, kann man auf Flohmärkten zusätzlich noch das ein oder andere Schätzchen finden, was man so rein gar nicht auf der Uhr hatte. Das Netz kann also letztendlich bei vielem helfen, vieles erleichtern und viele Sachen sogar bestimmt ersetzen. Den Buchkauf im Laden oder auf dem Markt jedoch nicht."
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