Warnung vor „Verbilligung von Arbeitskraft“
DGB-Region Südwestfalen: Kritisches Statement zur „Flexi-Rente“
- Kreis Olpe, 29.10.2016

Kreis Olpe. Die kürzlich vom Bundestag verabschiedete „Flexi-Rente“ bezeichnete der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider (CDU) als richtige Antwort auf den demografischen Wandel (LokalPlus berichtete). Der Deutsche Gewerkschaftsbund, Region Südwestfalen, dagegen warnt vor einer „Verbilligung von Arbeitskraft“. Die Stellungnahme des Vorsitzenden Ingo Degenhardt im Wortlaut:

Das Gesetz bringt zwar einige Verbesserungen – einzelne Punkte sind jedoch als kritisch einzustufen und verfehlen das erklärte Ziel. Teile des Pakets zielen darauf ab, das Weiterarbeiten über 67 hinaus üblicher und für Arbeitgeber attraktiver zu machen. Es fehlt an echten Angeboten für all jene, die nicht bis 65 oder gar bis 67 arbeiten können – sei es aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie bereits arbeitslos sind.
Ein Weiterarbeiten nach der Regelaltersgrenze ist auch jetzt schon möglich. Wir sehen es als gefährlichen Schritt an, die Verbilligung der Arbeitskraft für Ältere voranzutreiben. Arbeitende Rentnerinnen und Rentner passen nicht in unser gesellschaftliches Leitbild.
Arbeitgeber und Politik sind gefordert, um eine dringende Verbesserung bei den Übergängen in die Rente herbeizuführen. Vorschläge von Teilrente, über neue Formen der Altersteilzeit und zur besseren Absicherung auch für jene, die gesundheitlich angeschlagen sind, liegen bereits auf dem Tisch. Hiermit sollten sich unsere Politiker auseinandersetzen.“
