Von schlechtem Wetter, teuren Preisen und dem eigenen Garten

LP-Randnotizen


Topnews
 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Es hat schon bessere April-Tage gegeben. Vom schlechten Wetter will ich gar nicht reden. Immerhin hatten wir einen extrem sonnigen und trockenen März, da kann man den Winterrückfall am vergangenen Wochenende und den vielen Regen in dieser Woche verschmerzen. Da hat es sich immerhin gelohnt, dass die Winterreifen gemäß der Regel „Von O(ktober) bis O(stern) noch aufgezogen sind.

Außer schlechtem Wetter kriegt man aber derzeit nichts geschenkt. Und auch kaum noch was für kleines Geld. Die Preise steigen an allen Ecken und Enden. Happige 35 Prozent Erhöhung für den Haushaltsstrom tun weh. Da fühlt es sich schon fast wie ein Schnäppchen an, dass der Strom für die Wärmepumpe nur 10 Prozent teurer wird.

„Billig will ich“ war einmal

Apropos Schnäppchen: Die muss man auch im Supermarkt mit der Lupe suchen. Nichts ist mit „Billig will ich“ und ebenfalls aus der Mode ist „Geiz ist geil“. Ob Milch oder Butter, Pommes oder Öl, Gemüse, Brot oder Eier – alles kostet spürbar mehr. Normalverdienern macht das schon ordentlich zu schaffen, doch für viele Rentner und Geringverdiener sind die extrem gestiegenen Preise kaum mehr zu schultern.

Gas, Heizöl, Sprit – alles auf Rekordniveau. Dazu exorbitant steigende Preise bei vielen Baustoffen und anderen Materialien nach dem Motto „Dachlatten sind das neue Gold“. Die Inflation galoppiert schon seit vielen Monaten und der unsägliche russische Angriffskrieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen beschleunigt den Preisanstieg zusätzlich.

Gürtel enger schnallen

Was bleibt dem Normalverbraucher? Nicht wirklich viel, außer den Gürtel enger zu schnallen, noch mehr auf Sonderangebote zu achten und den Marken-Fetischismus aufzugeben und stattdessen Handelsmarken zu kaufen.

Vielleicht sorgt die aktuelle Situation aber auch für eine Rückbesinnung auf alte Zeiten. Schicke Hochbeete sind bereits in Mode – und vielleicht wird es der kleine Nutzgarten hinterm Haus bald auch wieder. Möhren, Salat, Bohnen, Erdbeeren und Kartoffeln aus eigener Zucht – das hat doch was, auch wenn es durch Billig-Lebensmittel schon vor langem aus der Mode gekommen ist.

Bald ist Pflanzzeit

Bald ist Pflanzzeit, um den Grundstock für die eigene Ernte zu legen. Klingt ziemlich retro und aus Großmutters Zeiten. Aber probieren wir es - wenn wir die Möglichkeit dazu haben - doch mal aus und sichern uns ein bisschen Unabhängigkeit durch Selbstversorgung. Ändert zwar nicht die Welt und die globalen Lieferketten, aber sorgt für kleines Stückchen Selbstversorgung. Viel Spaß dabei!

Wolfgang Schneider

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