Von Olpe nach Juist? Unmöglich - mit der Bahn

Olper ärgert sich über Ausfälle im Fernverkehr / Kein Auswirkungen im Nahverkehr


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Leere Schienen, soweit das Auge reicht: Vor allem im Fernverkehr fielen in den vergangenen Tagen etliche Züge der Deutschen Bahn aus.
Leere Schienen, soweit das Auge reicht: Vor allem im Fernverkehr fielen in den vergangenen Tagen etliche Züge der Deutschen Bahn aus.

Josef Kruse ärgert sich. Zum fünften Mal innerhalb weniger Tage ist der Olper am heutigen Montag in die DB-Agentur nach Altenhundem gefahren. Denn eigentlich eigentlich sollte er jetzt auf Juist sein. Die Karten für die Bahnfahrt von Köln nach Norddeich hatte er schon in der Tasche. Aber die Bahn hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.


Der Olper hat nur einen Wunsch: Direkt durchfahren nach Norddeich und von dort mit der Fähre nach Juist. Ohne umzusteigen. Doch das war in den vergangenen Tagen unmöglich: Streik bei der Deutschen Bahn. „Ich habe die Fahrkarten extra schon vor Wochen zum Spartarif gekauft.“ Da es in Olpe aber keinen Fahrkartenschalter mehr gibt, musste er bis nach Altenhundem fahren.
Ersatzverkehr keine Lösung
Bis dahin lief alles reibungslos. Doch als es am Samstag dann von Köln nach Norddeich gehen sollte, guckte Josef Kruse in die Röhre. Bzw. auf die leeren Schienen: „Der Zug wäre nur bis nach Bremen gefahren. Von da nur bis Emden. Mit dem Ersatzverkehr hätten wir etliche Male umsteigen müssen.“ Sonntag sah es genauso aus. Erst am heutigen Montag konnte er wieder nach Altenhundem fahren, um mit den Mitarbeitern vor Ort eine neue Lösung zu suchen.
 von Kerstin Sauer
© Kerstin Sauer
„Solche Fälle gibt es und sind sehr ärgerlich, kamen aber in den vergangenen Tagen nur recht selten vor“, weiß Ferdi Albers, Büroleiter der DB-Agentur in Altenhundem, zu berichten. Denn: Im Nahverkehr ist in der Zeit des Streiks nicht ein Zug ausgefallen. Albers: „Lokal hatte der Streik gar keine Auswirkungen. Im Kreis Olpe und Siegen fährt die Deutsche Bahn nur drei Kilometer – der Rest sind andere Bahnen.“ Gut für die Menschen im Kreis Olpe: Richtung Essen, Düsseldorf, Hagen etc. kamen die Bahnfahrer ohne Probleme. Nur wer über Siegen nach Köln fahren wollte, musste etwas mehr Zeit einplanen.
Albers beruhigt
Besorgte Anrufer und Besucher gab es dennoch, wie Ferdi Albers berichtet: „Viele haben nachgefragt, wie es mit ihren Zügen aussieht. Fast alle konnten wir beruhigen.“ Lediglich acht Fahrkarten seien in den Tagen des Streiks zurückgegeben worden. Zwei davon gehörten Josef Kruse: Der hat sich gerade zwei neue Karten gekauft und hofft, am morgigen Dienstag Richtung Juist fahren zu können. Das Geld für die alten Karten wird ihm erstattet. Aber: Der Spartarif ist dahin. Knapp 70 Euro mehr muss er nun bezahlen. „Aber Hauptsache, wir sind morgen am Ziel“, sagt der Olper und verlässt mit seinen neuen Fahrkarten den Schalter. Und wieder zurück nach Olpe.
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