Von der manchmal gehassten und dennoch viel gestellten Frage

LP-Randnotizen


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 von LokalPlus
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„Neujahrsvorsätze?“ ruft ein Journalist dem Fußballer Thomas Müller in einer Pressekonferenz zu. Thomas Müller versteht vermeintlich: „Neuers Vorsätze?“ und antwortet: „Das müsst ihr den Manu selbst fragen“, in Anspielung auf seinen Kollegen Manuel Neuer.


Damit ist er schlagfertig und geschickt einer von manchem gehassten und gleichzeitig viel gestellten Frage ausgewichen: Was sind deine Neujahrsvorsätze?

Wer kennt es nicht, dieses „ab 1. Januar wird alles besser / anders / schöner, dann mache ich ....“ Und wenn wir es dann doch nicht schaffen, sind die guten Vorsätze vielleicht der Enttäuschung über sich selbst gewichen. Wenn wir ehrlich sind, bleibt meistens doch alles gleich. Wer hat denn wirklich schon pünktlich am 1. Januar aufgehört zu rauchen, eine erfolgreiche Diät gestartet, dem Alkohol abgeschworen und so weiter und so weiter … ?

Eine wirkliche Lebens- oder Einstellungsänderung passiert doch erst, wenn es dieses berühmte „Klick im Kopf“ macht, nämlich dann, wenn die innere Bereitschaft dazu da ist. Wenn Gehirn und Unterbewusstsein bereit dafür sind und sagen: Jetzt können wir anfangen.

Altes loslassen, Neues willkommen heißen

Durch meine Yogalehrerin habe ich den Brauch der Rauhnächte kennengelernt. Es ist so etwas ähnliches wie Neujahrsvorsätze, nur sind es 13 Wünsche für sich selbst, die auf einen Zettel geschrieben und zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar verbrannt werden.

Es geht darum, Altes loszulassen und Neues willkommen zu heißen. Die Wünsche werden positiv und in der Gegenwart formuliert, als wären sie schon ein Bestandteil des Lebens. So tritt das, was man gerne ändern möchte, ganz geschmeidig und wie nebenbei einfach ein. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm.

Ich finde, wir brauchen kein neues Jahr oder einen neuen Tag, um uns zu ändern oder einen neuen Start für was auch immer zu wagen. Wir brauchen nur eine neue Denkweise - und die darf kommen, wann sie möchte.

Allen Lesern wünsche ich einen guten Start in das Jahr 2024. Mein Tipp: Nehmt euch nur Dinge vor, die Spaß machen und Freude bereiten. Oder einfach nichts.

Claudia Wichtmann

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