VHS-Kino zeigt „Bauer unser“ in Olpe und Lennestadt

Kritische Dokumentation über Probleme der Landwirtschaft


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Kreis Olpe. Das Thema geht alle an: die Ernährung. Der aktuelle VHS-Kinofilm „Bauer unser“ zeigt eine gekonnt kritische Dokumentation über die drängenden Probleme der Landwirtschaft. Passend zur parallel laufenden Ausstellung „Mensch.Macht.Milch“, die die Volkshochschule des Kreises bis Mitte Dezember im Forum des Weiterbildungszentrums in Olpe zeigt, versucht der VHS-Kinofilm eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation.


Regisseur Robert Schabus bietet in seiner Doku eine teilnehmende Beobachtung der unaufgeregten Art: Er lässt vom idealistischen Bio-Bauern über mächtige Funktionäre und ausgewiesene Experten auch die konventionellen Erzeuger zu Wort kommen. Die Bilanz dabei ist eindeutig: So kann es nicht weiter gehen. Und die Kinozuschauer scheinen der Dokumentation Recht zu geben. „Bauer unser“ ist in Österreich ein echter Kassenrenner.
Sechs unterschiedliche Betriebe im Visier
Am Beispiel von sechs ganz unterschiedlichen Betrieben präsentiert der Regisseur, der selbst in der elterlichen Landwirtschaft groß geworden ist, den Stand der Dinge. Da ist etwa der Jungbauer mit 130 Milchkühen, der damit hadert, dass ein Liter Milch billiger als ein Liter Mineralwasser ist. Ständig muss er in neue Technik investieren, derweil seine Einnahmen parallel zurückgehen. Der Druck der Marktketten ist enorm. Theoretisch sind die Kunden bereit, faire Preise zu zahlen, doch in der Praxis zeigt sich, dass sie meist doch zum billigsten Produkt an der Kühltheke greifen. Der Experte nennt das „Die kognitive Dissonanz des Konsumenten“.

Oder ein anderes Beispiel: Der Eierbauer, der seine 65.000 Legehühner in artgerechter Bodenhaltung hält, was bei der Konkurrenz nicht überall der Fall ist. Auch hier gerät Wachstum um jeden Preis zur Maxime, weil der Betrieb sonst nicht rentabel bleibt. Jährlich schließen etwa 350.000 Bauernhöfe in Europa.
Bio-Bauern erzählen
Dass es auch anders geht, das zeigen die Beispiele der Bio-Bauern. Diese Unternehmer setzen auf Vielfalt in der Produktion sowie die Direktvermarktung. Zwischen den sehr verschiedenen und sehr persönlichen Fallbeispielen kommen immer wieder Experten zu Wort, sodass diese Dokumentation ein gutes Bild der aktuellen Lage in der Landwirtschaft bietet.

Der Film läuft im Cineplex Kino Olpe am Donnerstag, 9. November, um 17.30 Uhr und um 20.15 Uhr sowie am Mittwoch, 15. November, um 17.30 Uhr. Im Lichtspielhaus Lennestadt wird der Film am Freitag, 10. November, um 17.30 Uhr und am Mittwoch, 15. November, um 20 Uhr gezeigt.
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