Verschärfung des Tierarzneimittelrechts

Liese fordert sorgfältigeren Umgang mit Antibiotika


"Wir müssen insgesamt vorsichtiger und sorgfältiger mit dem Antibiotikaeinsatz umgehen“, erklärt Dr. Peter Liese (rechts).
"Wir müssen insgesamt vorsichtiger und sorgfältiger mit dem Antibiotikaeinsatz umgehen“, erklärt Dr. Peter Liese (rechts).

Der Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlamentes hat am Mittwochabend mit großer Mehrheit für eine drastische Verschärfung des Tierarzneimittelrechts gestimmt. Damit sollen insbesondere antibiotikaresistente Keime bekämpft werden, teilt der südwestfälische CDU-Europa-Abgeordnete Dr. med. Peter Liese mit.


„Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben in der Europäischen Union jährlich 25.000 Menschen, weil Antibiotika ihre Wirkung verlieren. Um dieses Problem anzugehen, müssen wir natürlich in der Humanmedizin ansetzen, die Hygiene im Krankenhaus muss verbessert werden, und wir müssen insgesamt vorsichtiger und sorgfältiger mit dem Antibiotikaeinsatz umgehen“, erklärte Liese nach der Sitzung des Auschusses. „Ein wichtiger Teil des Problems besteht aber auch in einer unkritischen Anwendung von Antibiotika in der Tiermedizin. Es entstehen auch antibiotikaresistente Keime im Tierreich, die auf den Menschen überspringen, daher müssen wir auch hier ansetzen", so Liese.
Verbot des Online-Handels für Tier-Antibiotika
Der Beschluss des Ausschusses sieht laut Liese unter anderem vor, dass bestimmte Antibiotika, die bei Menschen als letztes Mittel eigesetzt werden („Reserveantibiotika“), in der Tiermedizin nicht mehr oder nur unter besonders strengen Bedingungen eingesetzt werden dürfen. Außerdem soll der Internethandel mit Antibiotika für Tiere komplett untersagt werden. Darüber hinaus soll, wie in Deutschland schon 2013 eingeführt, die Antibiotikagabe in der Landwirtschaft systematisch erfasst werden. Betriebe, die beim Antibiotika-Einsatz über dem Durchschnitt vergleichbarer Betriebe liegen, müssen eine Reduktionsstrategie durchführen. Der Beschluss soll bereits im April im Plenum verabschiedet werden. Eine Annahme gilt nach Lieses Einschätzung aufgrund des breiten Konsens im Ausschuss als sicher. Anschließend muss das Thema mit Vertretern der Mitgliedstaaten endgültig verhandelt werden. (LP)
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