Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps für preiswertes Einkaufen

Gesund essen mit wenig Geld


Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, wie man bei Lebensmitteln sparen kann. von Verbraucherzentrale NRW
Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, wie man bei Lebensmitteln sparen kann. © Verbraucherzentrale NRW

Kreis Olpe. Hohe Energie- und Lebensmittelpreise bleiben auch im Juni die Inflationstreiber: Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen sie um jeweils 38 und 12,7 Prozent. Bei Lebensmitteln gehen Fachleute von weiteren, teils deutlichen Preiserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte aus, weil sich gestiegene Produktionskosten und die Rohstoffverknappung dann in neuen Lieferverträgen zwischen Erzeugern und Handelsketten widerspiegeln.


In vielen Haushalten sorgt das bereits für eine zusätzliche Belastung. Die Verbraucherzentrale NRW in Lennestadt (für den Kreis Olpe) gibt Tipps für den Einkauf und erklärt, wie man Lebensmittel sinnvoll ersetzen kann, die besonders teuer geworden sind. „Eine gesunde Ernährung ist trotzdem möglich”, sagt Anne Hausmann, Leiterin der Beratungsstelle Lennestadt. Darauf sollte man achten:

Ausweg aus dem Butter-„Preis-Schock“

Die Butterpreise haben seit März deutlich angezogen und liegen derzeit teilweise bei drei Euro pro 250 Gramm. Für eine gesunde Ernährung ist Butter nicht vorrangig. Sie enthält als tierisches Lebensmittel viele gesättigte Fettsäuren.

Gesünder sind ungesättigte Fettsäuren. Diese sind in Pflanzenölen wie zum Beispiel Olivenöl, Leinöl oder Sojaöl und auch in bestimmten Margarine-Sorten vorzufinden. Hier kann man die konkreten Nährwerte und Fettsäuren auf den Verpackungen und natürlich die Preise vergleichen. Ein möglicher Butter-Ersatz fürs Brot sind auch Frischkäse, Quark, Senf oder Nuss-Öle.

Preisfallen bei Gemüse erkennen

Besonders stiegen im Frühjahr die Preise für frische Tomaten und Gurken. Tomaten waren im April 39,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Wer sparsam einkaufen muss, sollte hier die Kilopreise vergleichen.

Auch die Herkunft und die Jahreszeit spielen eine wichtige Rolle. Gemüse, das Saison hat und in der Region wächst, ist in der Regel günstiger zu haben, weil es nicht weit transportiert und aufwändig gekühlt werden muss.

Derzeit sind zum Beispiel Fenchel, Erbsen, Blumenkohl, Porree, Spinat sowie verschiedene Kohl- und Salatsorten günstig, in Kürze auch Kartoffeln, Kohlrabi, Möhren und Zucchini aus Deutschland. Schnäppchen machen kann man auf Wochenmärkten häufig gegen Ende der Verkaufszeit.

Und wer saisonales Freilandgemüse kauft statt Tomaten und Gurken aus dem Gewächshaus, hilft auch der Umwelt: Freilandgemüse verursacht beim Anbau bis zu 30-mal weniger klimaschädliche Gase als Produkte aus beheizten Gewächshäusern. Orientierung bietet hier der Saisonkalender „Heimisches Obst und Gemüse“ der Verbraucherzentrale NRW.

Fleisch am besten pflanzlich ersetzen

Stark gestiegen sind die Preise unter anderem bei Rindfleisch und Hack. Die Verbraucherzentrale NRW in Lennestadt rät, bei Bedarf den Anteil von Fleisch, Wurst und Fisch vor allem durch pflanzliche Lebensmitteln zu ersetzen. Empfehlenswert sind Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Kichererbsen, Sojabohnen und Lupinen.

Denn sie sind wertvolle Quellen für Eiweiß, Eisen, B-Vitamine und Ballaststoffe und zudem günstig. Fleisch-Ersatzprodukte sind nicht die erste Wahl, denn sie enthalten teils viele Zusatzstoffe und sind bei höherer Verarbeitung teurer.

Reis, Couscous, Bulgur oder auch Nudeln liefern Kohlenhydrate und somit Energie und sind besonders wertvoll als Vollkornvariante. Denn dann sind sie reich an Mineralstoffen, Vitaminen, Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren.

Planvoll einkaufen und selbst kochen

Ein Wochenplan für den Einkauf spart Geld. Wird nur das eingekauft, was auch benötigt und tatsächlich verwendet wird, muss deutlich weniger weggeworfen werden, und das ist besser, als auf Mahlzeiten zu verzichten.

Ebenso ist es sinnvoll, Mahlzeiten selbst zuzubereiten und verhältnismäßig teure Fertiggerichte, Lieferdienste oder To-go-Käufe wie kleine Fertig-Snacks für Schule oder Arbeit einzuschränken.

Dann hat man auch selbst in der Hand, was auf dem Teller ist. Wer sich eine Brotzeit schmiert und den Kaffee im eigenen Thermobecher mitnimmt, kann damit Geld sparen und Abfall vermeiden.


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