Verbraucherzentrale gibt Tipps zur schnellen Überprüfung von Online-Shops

Fakeshops erkennen mit Fakeshop-Finder


Symbolfoto Cyberbetrug von Pixabay
Symbolfoto Cyberbetrug © Pixabay

Kreis Olpe. Die Internetseiten sehen ganz normal aus. Das Angebot ist gut. Doch dann kommen die gewünschten Sneaker, Elektronikartikel oder günstigen Designer-Klamotten nicht. Stattdessen finden sich merkwürdige Abbuchungen auf der Kreditkarte. „Fakeshops, also unseriöse Online-Händler, sind für Verbraucher oft schwer zu erkennen und können schnell zur teuren Falle beim Einkaufen im Internet werden“, sagt Anne Hausmann, Leiterin der Beratungsstelle Lennestadt für Kreis Olpe.


Die Verbraucherzentrale NRW bietet daher ab sofort eine neue Online-Anwendung, mit der man einen Shop vor der Bestellung auf Echtheit überprüfen kann. Hausmann hat noch weitere Tipps, die helfen, Fakeshops vor einer Bestellung zu erkennen:

Bei knappen (Saison-)Produkten misstrauisch werden

Fakeshops nutzen es aus, wenn ein Produkt gerade knapp und in seriösen Shops nicht verfügbar ist. Dabei gibt es auch saisonale Trends, etwa bei Garten- und Freizeitartikeln im Sommer oder Elektronik in der Vorweihnachtszeit. Misstrauen ist auch angebracht, wenn sich auf einer Shop-Seite auffallend günstige Angebote häufen.

Alle Angaben prüfen

Interessierte Käufer sollten vor einer Bestellung folgende Punkte in einem Internet-Shop genau checken:

  • Gibt es mehrere Zahlungsarten oder wird nur Vorkasse angeboten?
  • Gibt es eine überprüfbare Anbieteradresse im Impressum?
  • Werden Angebot und Preis angegeben?
  • Werden Lieferbedingungen und -kosten ausreichend dargestellt?
  • Sind AGBs und darin Hinweise zum Widerruf vorhanden?
Bei Vorkasse vorsichtig sein

Auf der sicheren Seite sind Verbraucher, wenn sie Artikel nur bei Online-Händlern ordern, die mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Klick auf den Kauf-Button zur Verfügung stellen. Sicher sind z.B. Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift.

Kostenlosen Fakeshop-Finder nutzen

Mittels einer künstlichen Intelligenz sucht das Tool ständig gezielt nach Fakeshops im Internet. Dazu werden verschiedene Merkmale, die sehr oft bei unseriösen Shops zu finden sind, geprüft – etwa ein fehlendes Impressum, eine Umsatzsteuer-ID, die es gar nicht gibt, aber auch technische, sprachliche und strukturelle Merkmale. Verbraucher geben auf der Seite des Fakeshop-Finders einfach die URL des Shops ein, für den sie sich interessieren.

Nach wenigen Sekunden erhalten sie ein Ergebnis in Ampel-Form: Rot bei einer eindeutigen Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung genauer hinzusehen und Grün, wenn alles in Ordnung ist.

Zahlungen rückgängig machen

Wer schon Geld überwiesen hat, sollte so schnell wie möglich seine Bank kontaktieren, um die Zahlung zu stoppen. Manchmal ist ein Stopp noch einige Stunden nach der Bestellung möglich. In anderen Fällen lässt sich die Überweisung aber auch nur wenige Minuten oder gar Sekunden später nicht mehr rückgängig machen.

Bei Lastschrift kann eine Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden. Inwieweit dies gilt, weiß die Bank. Grundsätzlich sollten sämtliche Belege von Online-Bestellungen gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots.

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