Verbale Stimmungskiller: Die persönlichen Unwörter 2023

Vorsätze schwirren zum Jahreswechsel ebenso durch die Gegend wie Rückblicke und neue Ziele. Ein passender Zeitpunkt also, auch einmal die persönlichen Unwörter 2023 zu küren…

Platz drei geht – da führt kein Weg dran vorbei – an das Wort „Hackerangriff“.

Wenn wir bei LokalPlus auch nicht unmittelbar von dem Cyberangriff auf die Südwestfalen IT betroffen waren, so haben wir im regelmäßigen Kontakt zu den Kommunen des Kreises Olpe die unfassbaren Ausmaße hautnah miterlebt. Rechner und Systeme lahmgelegt, innerhalb kürzester Zeit zeigte sich, wie abhängig das öffentliche Leben von der Digitalität ist. Hoffen wir für 2024 das Beste…

Platz zwei – und diesem Wort wurden an dieser Stelle schon einmal einige Zeilen gewidmet – geht an das kurze, knackige, aber so furchtbare „eigentlich“.

Mal ehrlich: Dieses Wörtchen mit zehn Buchstaben macht einfach alles kaputt, was gesagt werden soll – und greift immer mehr um sich. Wie war es in der Schule? Eigentlich ok. Wie war die Mathearbeit? Ging eigentlich. Schmeckt es dir? Eigentlich schon. Wie findest du meine neue Frisur? Schön. Eigentlich.

Da bleibt eigentlich nichts mehr zu sagen… Nur eins noch: Welches ist das erstplatzierte persönliche Unwort 2023?

Es sind zwei. Sie gehören untrennbar zusammen und fallen vor allem im Teenageralter ständig. Minütlich. In jeder Situation, als Antwort auf jede Frage. Sie passen zu jedem Thema, vermeiden Diskussionen und nerviges Nachfragen der Erwachsenen. Sie fordern keine Entscheidung und sorgen dafür, dass den Eltern der Wind aus den Segeln und die Lust am Bohren genommen wird.

Hast du Latein verstanden? Möchtest du Ketchup zu den Pommes? Kann ich dir nachfüllen? Hast du dich beim Fußball verletzt? Tut dein Knie noch weh? Kann ich dir noch was in die Brotdose packen? Hast du dein Zimmer aufgeräumt? Hast du dich auf die Arbeit vorbereitet? Kann ich dich mitnehmen? Soll ich dich fahren? Ist dir kalt? Hast du Hunger?….

Ihr kennt die universale Antwort auf alle diese Fragen? Na dann ist ja...

... ALLES GUT!

Einen guten Rutsch in ein eigentlich tolles Jahr 2024, ohne Hackerangriffe, in dem immer „alles gut“ ist, wünscht

Kerstin Sauer