Veränderungen in der Kirche: Machen statt nur motzen

LP-Meinung


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 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn

Gemotzt wird gerne. Und seit es die sozialen Kanäle gibt, wo Herr X und Frau Y ihre Meinungen nach Lust und Laune und gerne unter der Gürtellinie kund tun können, noch mehr. Was mich so richtig ärgert: Motzen, ohne etwas dafür zu tun, dass es besser werden könnte.


Nehmen wir das Beispiel Kirche. Ich weiß, viele verdrehen jetzt die Augen, weisen wieder auf die Missstände hin, klagen über Altertümlichkeit und Weltfremdheit, bemängeln eingerostete Strukturen und fehlende Modernität. D’accord.

Doch versucht jemand, etwas zu ändern? Wenige. Motzen ist einfacher, ein genervtes Augenverdrehen dazu gepackt, bevor am liebsten dicht gemacht wird: Nicht mein Ding, ich trete aus. Punkt.

Mit Herzblut dabei

Die Gruppe engagierter Menschen, die etwas ändern wollen, ist vergleichsweise klein. Aber mit Herzblut dabei. Begriffe wie „Synodaler Weg“ und „Maria 2.0“ sprechen von Mut und Tatkraft, von Ideen und Engagement, von Chance und Einsatz – und doch: Ich bin mir sicher, dass viele – und hier vor allem die eben erwähnten Kirchenkritiker – diese Wörter und diesen Einsatz gar nicht kennen. Synodaler was? Welche Maria bitte – 2.0?

Auch im Kreis Olpe gibt es eine Gruppe Frauen, die sich seit Jahren engagieren. Sie haben mehr Rechte für Frauen und queere Menschen ebenso im Blick wie die priesterliche Lebensform. Und vieles mehr. Machen statt klagen. Engagieren statt resignieren.

Schlag ins Gesicht

Jetzt hat der Vatikan den Synodalen Weg fürs Erste ausgebremst. Keine Frage: Diejenigen, die sich hier seit Jahren für neue Wege und Formen in der katholischen Kirche einsetzen, sind enttäuscht. Resigniert. Müde, war in einem Gespräch zu hören.

Ein Schlag ins Gesicht, finde ich. Ich wünsche allen Unterstützern der Bewegung, dass sie sich nicht demotivieren lassen. Dass sie weiter für neue Wege kämpfen und neue Wege aufzeigen. Dass sie machen statt motzen – denn das kann jeder.

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