Update: Unwetter mit Starkregen - Der Tag danach

Zahlreiche Feuerwehren im Einsatz


  • Kreis Olpe, 23.05.2023
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Feuerwehreinsatz bei Hofolpe-Eichacker, wo nach Starkregen Wasser auf der B 517 stand. von Nils Dinkel
Feuerwehreinsatz bei Hofolpe-Eichacker, wo nach Starkregen Wasser auf der B 517 stand. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Montagmittag, 22. Mai, eine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel herausgegeben. Vor allem der Norden und Osten des Kreises Olpe wurden von Starkregen sowie Blitz und Donner heimgesucht.


Update von Dienstag, 23. Mai, 9.40 Uhr:

Holger Böhler von der Pressestelle des Kreises Olpe sagte, dass sich die Lage ab 18 Uhr mit Ausnahme von Finnentrop beruhigt habe. Hier sei der Bauhof jetzt unterwegs, um aufzuräumen. Verletzte habe es nicht gegeben. Die Feuerwehr rückte zu insgesamt 77 Einsätzen im Gebiet der Lenne aus.

„Im obereren Biggetal war gar nichts. Wir hatten alle möglichen Unwetter-Einsätze. Gott sei Dank war nichts spektakuläres dabei. Es war lokal sehr begrenzt. Aber hier kamen viele Liter pro Quadratmeter herunter“, so Kreisbrandmeister Christoph Lütticke.

Stromaggregate sichern Versorgung im Krankenhaus

Michael Sauer, Pressesprecher der GFO Kliniken Südwestfalen bestätigte auf LokalPlus-Nachfrage, dass das St.-Josefs-Hospital vom Unwetter betroffen gewesen sei: „Der Strom ist kurzzeitig ausgefallen. Unsere Notstromaggregate sind sofort angesprungen. Wir sind auf solche Sachen vorbereitet und der Plan hat bestens funktioniert.“

Auch die Feuerwehr sei vor Ort gewesen, um einen Abfluss im Lichthof des Krankenhauses abzupumpen. Auch umliegende Gullis hätten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen können. „Personen waren nie gefährdet“, betonte Michael Sauer.

Die Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop hatte etwa 20 Einsatzstellen abzuarbeiten. von Feuerwehr Finnentrop
Die Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop hatte etwa 20 Einsatzstellen abzuarbeiten. © Feuerwehr Finnentrop

Auch die Feuerwehr Finnentrop zog Bilanz: „Zahlreiche überflutete Straßen und vollgelaufene Keller waren die Folge eines Starkregens im Gemeindegebiet Finnentrop. Betroffen waren insbesondere die Ortschaften Bamenohl, Finnentrop und Heggen. Die Feuerwehr setzte Tauchpumpen und Wassersauger ein.“

Person aus Kellerwohnung evakuiert

In Heggen sei eine körperlich eingeschränkte Person aus einer unter Wasser stehenden Kellerwohnung evakuiert worden. Alle elf Einheiten der Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop seien zur Herstellung der Einsatzbereitschaft in die Gerätehäuser gerufen.

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Die Auswirkungen des Unwetters auf einem Privatgrundstück in Heggen.

„Auch die Feuerwehreinsatzzentrale im Gerätehaus Finnentrop wurde durch die örtliche Einsatzleitung besetzt und koordinierte die Einheiten. Der Bauhof der Gemeinde Finnentrop unterstützte die Räumarbeiten mit technischem Gerät. Im Einsatz waren insgesamt rund 120 Einsatzkräfte der gesamten Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop an 20 Einsatzstellen“, teilt die Feuerwehr Finnentrop mit.

Update von Montag, 22. Mai, 17.30 Uhr:

Die Gewitterzellen und der Starkregen sind aus dem Kreis Olpe Richtung Norden abgezogen. Die Unwetterwarnungen des DWD laufen noch bis 17.30 Uhr. Laut Regenradar ist in den kommenden Stunden nicht mehr mit größeren Niederschlägen zu rechnen.

Die Unwetter- und Einsatz-Lage hat sich im Kreis Olpe insgesamt deutlich entspannt. Aktuell befindet sich ein kleinerer Schwerpunkt noch in der Gemeinde Finnentrop. Gleichwohl befinden sich die Feuerwehren noch in 27 Einsätzen. Die Straßensperrungen konnten aufgehoben werden, der Leitstelle des Kreises Olpe sind aktuell keine mehr bekannt.

Zwischenzeitlich gab es kurzfristige Störungen im Digitalfunk und in den Handynetzen. In Raum Lennestadt fiel sogar lokal der Strom aus (Info vom Netzbetreiber Westnetz). Aktuell sind noch die Feuerwehr-Einsatzzentralen Attendorn, Finnentrop, Kirchhundem und Lennestadt besetzt.

Dieses Foto aus einem Handyvideo zeigt das Ausmaß der Überflutung auf der B 236 in Maumke. von privat
Dieses Foto aus einem Handyvideo zeigt das Ausmaß der Überflutung auf der B 236 in Maumke. © privat

Während das Unwetter vor allem Kirchhundem und Lennestadt sowie etwas später dann Attendorn und Finnentrop traf, war im Süden und Südwesten des Kreises davon überhaupt nicht zu spüren. In Wenden, Drolshagen sowie Teilen von Olpe blieb es den ganzen Nachmittag trocken.

Update von 16.35 Uhr:

Eine Gewitterfront mit heftigem Starkregen zieht seit ca. 15 Uhr über den Kreis Olpe. Insbesondere der Raum Lennestadt (Maumke, Meggen) und Kirchhundem (Flape) sind von Beginn an betroffen. Zeitweise war die Bundesstraße 236 in Maumke nicht passierbar.

Aktuell verlagert sich das Unwetter in Richtung Finnentrop und Attendorn. Im Bereich Illeschlade zwischen Heggen und Finnentrop ist eine Uferböschung abgerutscht.

Einsatzzentralen besetzt

Feuerwehr-Einheiten der Kommunen Kirchhundem, Lennestadt, Finnentrop und Attendorn sind derzeit im Einsatz. Die genaue Zahl der Einsätze kann zurzeit nicht beziffert werden. Die Feuerwehreinsatzzentralen nahezu aller Kommunen im Kreis Olpe sind besetzt und bearbeiten die von der Kreisleitstelle übersandten Einsätze.

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Feuerwehreinsatz bei Hofolpe-Eichacker, wo nach Starkregen Wasser auf der B 517 stand.

Update von 16 Uhr:

Auch die Feuerwehr ist durch das extreme Unwetter über dem Kreisgebiet gefordert. Schwerpunkte der Einsätze aufgrund von Hochwasser seien Meggen und Maumke, gibt die Pressestelle des Kreises Olpe Auskunft. Um die Einsätze zu koordinieren, hätten die Feuerwehrleute auch bereits die Einsatzzentralen besetzt. Viele Einheiten sind draußen unterwegs und helfen, wo es nötig ist.

Update von 15.40 Uhr:

Um 15.34 hat der DWD die amtliche Unwetterwarnung nochmals verlängert - und zwar bis 16.30 Uhr. Sie gilt jetzt auch für das Stadtgebiet von Drolshagen und die Nachbarkommunen Meinerzhagen und Plettenberg.

Am heftigsten war das Unwetter bisher im Lennestädter Raum. Dort regnete es extrem stark. Das führte dazu, dass einige Straßen überflutet sind.

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Update von 14.55 Uhr:

Um 14.51 Uhr hat der DWD seine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit heftigen Starkregen und Hagel ausgeweitet. Danach gilt die Warnung jetzt auch für Olpe, Wenden, Attendorn und Finnentrop sowie Siegen und Kreuztal.

Die Unwetterwarnung für Lennestadt und Kirchhundem sowie Teile des Hochsauerlandes wurde um 14.46 Uhr auf die höchste Warnstufe „Extremes Unwetter“ erhöht. Dort wird demnach „extrem heftiger Starkregen“ mit Mengen von 40 bis 60 Litern/qm pro Stunde erwartet.

Die amtlichen Unwetterwarnungen wurden verlängert und gelten vorerst bis 15.45 Uhr. Auch der private Wetterdienst unwetterzentrale.de hat für das Gebiet der Stadt Lennestadt die zweithöchste Warnstufe rot (starkes Unwetter) herausgegeben.

Ursprungsbericht von 14 Uhr:

Die Warnung, die auf der Website des DWD und in der Warn-App Nina veröffentlicht wurde, gilt für den Zeitraum von 13.49 bis 15 Uhr. Der DWD schreibt: „Es treten Gewitter auf. Dabei gibt es heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 30 l/m² und 40 l/m² pro Stunde sowie Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 75 km/h (Beaufort 9) und Hagel.“

Die DWD-Warnkarte von DWD
Die DWD-Warnkarte © DWD

Zu möglichen Gefahren heißt es: „Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr! Achten Sie auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Überflutungen von Kellern und Straßen sind möglich. Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“

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