Update: Lennestädter sind in Lemberg (Lwiw) angekommen
Ticker bei LokalPlus: Hilfe ins Kriegsgebiet
- Kreis Olpe, 27.04.2022
- Ukraine
- Von Kerstin Sauer

Kreis Olpe/Ukraine. „Wir müssen weiter helfen. Die Not in der Ukraine ist größer denn je.“ Seit Beginn des Krieges am 24. Februar unterstützt die Aktion „Lennestadt hilft“ Menschen in und aus der Ukraine. Zuerst mit Annahmestellen für Hilfsgüter in Kirchveischede und Altenhundem, später mit einem Hilfstransport an die ukrainische Grenze. Am Montag, 25. April, haben sich Sabine, Sarah und Matthäus wieder auf den Weg gemacht. Diesmal führt sie ihr Weg direkt in die Ukraine hinein. LokalPlus steht mit den Lennestädter Helfern in Kontakt.

Mittwoch, 27. April, 15 Uhr: Lucina und Sarah sind in der Flüchtlingsunterkunft in Radymno angekommen und laden mit Hilfe von Bewohnern die Hilfsgüter aus dem Bulli.

In Lemberg haben Sabine und Matthäus ihre Sachen in ihre Unterkunft gebracht und machen sich dann auf den Weg zum Bahnhof. Dort ist der größte zentrale humanitäre Standpunkt, von wo aus weitere humanitäre Stationen koordiniert werden. Die beiden Helfer aus Lennestadt sind sich einig: „Die Menschen sehr hilfsbereit und freundlich. Wir haben das Gefühl, dass wir hier im Moment gut aufgehoben sind.“

Mittwoch, 27. April, 12.40 Uhr: Sabine und Matthäus sind in Lemberg angekommen. Auf der Fahrt dorthin, so berichtet Matthäus, waren alle 500 bis 1000 Meter Militärposten mit Sandsäcken, Schützengräben und Schranken zu sehen. In Lemberg selbst haben sie eine Stelle passiert, wo kürzlich eine Rakete eingeschlagen ist. „Furchtbar“, sagt Matthäus. Fährt aber fort: „Hier im Zentrum ist es ruhig. Es sind Menschen auf der Straße, Kinder spielen.“

Mittwoch, 27. April, 10.15 Uhr: Sabine und Matthäus haben nach sehr kurzer Wartezeit die Grenze passiert und sind nun in der Ukraine.

Mittwoch, 27. April, 9.30 Uhr: Während Sarah und Lucina an der polnisch-ukrainischen Grenze in Rzeszow bleiben, sind Sabine und Matthäus jetzt auf dem Weg nach Lwiw (deutsch: Lemberg) in der Ukraine.

Sarah und Lucina werden heute die private Flüchtlingsunterkunft nahe der Grenze besuchen, die sie schon bei ihrer letzten Fahrt unterstützt hatten (LokalPlus berichtete). Dort, so berichten die Lennestädter, gebe es derzeit viele Durchfallerkrankungen. Die Helfer bringen Medikamente und wollen auch weitere Hilfe anbieten.

Gegen 10 Uhr werden Sabine und Matthäus die Grenze zur Ukraine passieren. Laut Navi werden sie kurz nach 13 Uhr ihr Ziel, die ukrainische Stadt Lwiw, erreichen.

Währenddessen werden gerade in Altenhundem - mit Hilfe von vielen ukrainischen Flüchtlingen, die in Lennestadt angekommen sind - 21 Palette gefüllt mit Schulstühlen und -tischen vom GymSL verladen. Diese sollen an Schulen und Universitäten in Lennestadts Partnerstadt Otwock transportiert werden.
Dienstag, 26. April, 20.30 Uhr: Die Vier erreichen ihr Ziel in Rzeszow. Auf dem Weg sind ihnen einige Militärkolonnen entgegen gekommen, die leer in Richtung Westen unterwegs waren. „Hier in Rzeszow sind weiterhin viele Menschen aus der ganzen Welt, die sich für die Ukraine einsetzen“, berichtet Matthäus.

Dienstag, 26. April, 11.30 Uhr: Nach einer Übernachtung 50 Kilometer hinter der deutsch-polnischen Grenze geht die Fahrt weiter. Mit dabei ist jetzt auch Lucina aus Polen, die die Sauerländer vor allem bei den Sprachbarrieren unterstützen möchte.
Ziel ist die Stadt Rzeszow an der ukrainischen Grenze. „Wir haben schon Kontakt zu Helfern vor Ort“, erzählt Matthäus. Ein Bulli ist beladen mit Hilfspaketen, die ukrainische Familien für ihre Angehörigen im Kriegsgebiet gepackt haben, und mit Medikamenten.

Was die Lennestädter in der Ukraine erwartet, wissen sie nicht. „Ich habe keine Angst um mich selbst“, sagt Matthäus, „aber ich weiß nicht, wie ich mit dem ständigen Luftalarm umgehen kann...“
Montag, 25. April, 15.30 Uhr: Die Fahrt beginnt. Eigentlich, so erzählt Matthäus im Gespräch mit LP, wollten die Lennestädter gespendete kugelsichere Westen mit in die Ukraine nehmen. „Wir haben Kontakt zu einem jungen Mann. Er kämpft in der Ukraine – ohne kugelsichere Weste.“ Da es Lieferverzögerungen gibt, starten die Drei ohne die Westen in Richtung Polen.

Diesmal mit zwei Bullis: Einer soll auf polnischer Seite an der Grenze bleiben, der andere wird nach Lemberg in die Ukraine fahren. Der Wunsch der Lennestädter ist - wie bei der letzten Fahrt auch schon - private Flüchtlingsunterkünfte zu unterstützen und zu versorgen.