UPDATE: Krankenhaus-Standorte sichern - Hospitalgesellschaft möchte unters Dach der GFO

Gremien beschlossen Gespräche zur Kooperation


  • Kreis Olpe, 04.07.2019
  • Von Wolfgang Schneider
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Das St.-Josefs-Hospital in Altenhundem ist eines der beiden Krankenhäuser der Katholischen Hospitalgesellschaft. von Nils Dinkel
Das St.-Josefs-Hospital in Altenhundem ist eines der beiden Krankenhäuser der Katholischen Hospitalgesellschaft. © Nils Dinkel

Olpe/Lennestadt. Der Verwaltungsrat und die Gesellschafterversammlung der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen GmbH haben am Mittwochabend, 3. Juli, einstimmig beschlossen, mit der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) Gespräche über eine vertiefte Kooperation aufzunehmen. Ziel ist es, den Medizinstandort Kreis Olpe zu stärken und dauerhaft zu sichern.


In einer am Donnerstag, 4. Juli, verbreiteten Presseerklärung der Hospitalgesellschaft heißt es: „Dank des sehr hohen Engagements aller Mitarbeiter sind die Einrichtungen auch in dem ständig schwieriger werdenden medizinischen Umfeld leistungsstark und hoch angesehen. Die Katholische Hospitalgesellschaft ist ein wirtschaftlich kerngesundes Unternehmen. Dies möchten die Gesellschafter mit sinnvollen Kooperationen auch für die Zukunft langfristig sicherstellen.“
Arbeitsplätze langfristig sichern
Die Hospitalgesellschaft betont: „Wir wollen nötige Investitionen in die beiden Krankenhäuser und in den Ausbau der Senioreneinrichtungen weiterhin frühzeitig angehen. Die Patienten sollen hochwertige medizinische Versorgung weiterhin hier vor Ort bekommen. Für unsere Mitarbeiter sollen die Arbeitsplätze langfristig noch sicherer und attraktiver werden.“
 von Hospitalgesellschaft
© Hospitalgesellschaft
Mit der GFO hat sich die Hospitalgesellschaft eine der großen katholischen Trägergesellschaften im Gesundheits- und Sozialbereich mit insgesamt etwa 10.000 Beschäftigten ausgesucht. Sie betreibt in zehn Städten (Bad Honnef, Bergisch Gladbach, Bonn, Brühl, Dinslaken, Duisburg, Engelskirchen, Langenfeld, Troisdorf, Wissen) insgesamt 13 Krankenhäuser.
Vielfältige Aktivitäten
Hinzu kommen zahlreiche Seniorenheime, mobile Pflegedienste, Einrichtungen der Kinder- und Jugendpflege sowie Bildungsangebote. Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH sind die Maria-Theresia-Bonzel-Stiftung (80 Prozent) und die Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung Olpe (20 Prozent).

Die Gespräche über eine wie auch immer gestaltete Zusammenarbeit befänden sich in einem sehr frühen Stadium, sagte Markus Feldmann, einer der drei GFO-Geschäftsführer, auf Nachfrage von LokalPlus. „Wir führen ergebnisoffene Gespräche und prüfen, was möglich ist." Als Zeitrahmen habe man sich dabei die Monate bis zum Jahresende gesetzt.
 von Barbara Sander-Graetz
© Barbara Sander-Graetz
Wie die Zusammenarbeit aussehe, ob es eine Kooperation oder eine Übernahme gebe - all das sei zum jetzigen Zeitpunkt noch offen, so Feldmann. „Wir denken da in alle Richtungen." Eine Zusammenarbeit mit der Hospitalgesellschaft biete sich allein schon aus historischen Gründen an: „Der Orden der Franziskanerinnen war immer im Olper Krankenhaus tätig. Von daher hat die GFO eine besondere Verbindung zum St.-Martinus-Hospital."

„Die GFO als traditionsreiche Olper Institution war und ist seit jeher eng und vertrauensvoll mit unseren Krankenhäusern in Olpe und Lennestadt verbunden. Bis Jahresende möchten wir in intensiven freundschaftlichen Gesprächen eine endgültige Entscheidung zur Zusammenarbeit treffen und herausfinden, wie genau diese aussehen kann“, heißt es bei der Hospitalgesellschaft zum weiteren Vorgehen. Dabei soll auch geprüft werden, „ob und wie beide Seiten von der Erweiterung des starken Verbundes profitieren können“.
Beschäftigte einbinden
Vertreter der Ärzteschaft, des Pflegedienstes und die Mitarbeitervertretung sollen in die zu führenden Gespräche mit eingebunden werden. Am Mittwochabend waren Vertreter der Belegschaft im Anschluss an die Sitzung von Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat über die Kooperationsbemühungen informiert worden.
Die Hospitalgesellschaft im Überblick
  • Kernstücke der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen sind das St.-Martinus-Hospital Olpe (388 Betten) und das St.-Josefs-Hospital Lennestadt (202 Betten).
  • Außerdem gehören die Senioreneinrichtungen Haus Elisabeth Wenden, Haus Matthäus Olpe und Josefinum Lennestadt dazu.
  • Zudem ist die Hospitalgesellschaft Träger der Martinus-Höfe Olpe, der medizinischen Versorgungszentren im Kreis Olpe und der Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe.
  • Insgesamt beschäftigt die Hospitalgesellschaft etwa 1.700 Mitarbeiter.
  • Gesellschafter der Katholischen Hospitalgesellschaft sind die Katholische Kirchengemeinde „St. Martinus“ Olpe, die Katholischen Kirchengemeinde „St. Agatha“ Altenhundem und die Cura Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft für soziale Einrichtungen im Erzbistum Paderborn.
GFO-Aktivitäten im Kreis Olpe
  • Die GFO unterhält in Olpe das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, das Mutter-Kind-Haus Aline und das Josefshaus für Kinder und Jugendliche. Auch die St.-Franziskus-Schule (Gymnasium und Realschule) gehört zur Gesellschaft.
  • Die Senioren- und Pflegeheime St. Gerhardus in Drolshagen und Franziskaner-Hof in Attendorn gehören ebenso zur GFO wie der katholische Jugend- und Fmiliendienst „Kompass“ und die ambulante Pflege „GFO mobil“.
  • Auch die Kindergärten „Pusteblume“ und „Löwenzahn“ in Olpe, „Dahler Spatzennest“ in Dahl und „Hernnscheider Kindernest“ in Drolshagen werden von der GFO getragen.
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