Update: Hackerangriff legt Verwaltungen lahm - Staatsanwalt ermittelt

Kreis Olpe. Ein Hackerangriff auf den kommunalen IT-Dienstleister Südwestfalen-IT (SIT) hat weitreichende Folgen. Alle Verwaltungen in den Kreisen Olpe, Siegen-Wittgenstein, Hochsauerland, Soest und dem Märkischen Kreis sind seit Montagmorgen, 30. Oktober, nicht erreichbar. Betroffen sind der E-Mail-Verkehr und die kommunalen Webseiten sowie in den meisten Fällen die Telefonanlagen der Verwaltungen. Wie lange die Störung dauert, ist derzeit noch nicht absehbar.

Update von 12.45 Uhr:

Nach dem Cyber-Angriff auf die Südwestfalen-IT (SIT) ermitteln auch Polizei und Staatsanwaltschaft. Zuständig ist das Polizeipräsidium Dortmund. In einer Pressemitteilung von 11.40 Uhr heißt es, der Angriff sei am Montag, 30. Oktober, um 1.01 Uhr erfolgt. Einen abschließenden Überblick über das Ausmaß der Auswirkungen gebe es noch nicht. Die betroffenen Rechenzentren der SIT, die Standorte in Siegen und Hemer hat, wurden zur Schadensbegrenzung heruntergefahren.

Die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW) ist spezialisiert auf derartige Hackerangriffe und hat die Ermittlungen übernommen.

Übrigens sind nicht nur die Kreise, Städte und Gemeinden in Südwestfalen von der Attacke auf die SIT betroffen. Auch Kommunen im Rheinland wie zum Beispiel Leichlingen und Euskirchen sind Kunden des IT-Dienstleisters.

Ursprungsbericht von 10 Uhr:

Der Systemausfall sorgt dafür, dass viele Dienstleistungen in den Rathäusern und Kreishäusern nicht möglich sind. Wer zum Beispiel ein Auto an- oder ummelden möchte, schaut in die Röhre. Auch die Führerscheinstelle kann keine Anliegen bearbeiten. „Wir haben Mitarbeiter am Eingang stehen, die Besucher über den Sachverhalt aufklären“, sagte die Pressesprecherin des Kreises Olpe, Stefanie Gerlach, auf Anfrage. Wann die Systeme wieder funktionieren, ist ungewiss. „Wir warten noch auf Informationen der Südwestfalen-IT“, so Gerlach.

„Wir sprechen von einem Komplettausfall. Die Kreisverwaltung hat alle Leitungen zur SIT gekappt“, betont der Pressesprecher des Hochsauerlandkreises, Martin Reuther. „Wann wir wieder arbeitsfähig sind, ist derzeit völlig unklar“, teilt die Kreisverwaltung Soest bei Facebook mit.

„Da die Mehrheit der IT-Systeme vorsorglich abgestellt werden musste, können aktuell auch keine Termine mit den Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen werden. Das Rathaus bleibt geschlossen“, verkünden beispielsweise die Stadt Olpe und die Gemeinde Wenden auf ihren Facebook-Seiten.

Die Hansestadt Attendorn postet auf ihrer Facebook-Seite: „Die Stadtverwaltung Attendorn ist derzeit nur telefonisch zu erreichen. Dienstleistungen im Rathaus sind nur eingeschränkt möglich, E-Mailverkehr derzeit nicht. Da auch die Homepage nicht erreichbar ist, informieren wir über unsere Social Media-Kanäle, sobald wir wieder alle Systeme hochfahren dürfen.“

„Die Gemeindeverwaltung Kirchhundem ist momentan weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar. Wir werden über Neuigkeiten auf diesem Kanal weiter informieren, sobald diese vorliegen“, vermeldet die Gemeinde Kirchhundem bei Facebook.