Unwetterbilanz: 420 Wehrleute bewältigen 76 Einsätze im Kreis Olpe

Schwerpunkte in Finnentrop und Kirchhundem


Topnews
Feuerwehreinsatz der Feuerwehr Finnentrop wegen des Unwetters am Donnerstag, 22. Juni. von Feuerwehr Finnentrop
Feuerwehreinsatz der Feuerwehr Finnentrop wegen des Unwetters am Donnerstag, 22. Juni. © Feuerwehr Finnentrop

Kreis Olpe. Die Unwetterfront, die am Donnerstag, 22. Juni, über den Kreis Olpe gezogen ist, hat zu 76 wetterbedingten Einsätzen der Feuerwehren geführt, davon 30 in der Nacht zu Freitag, 23. Juni. Das berichtete die Pressesprecherin der Kreisverwaltung, Stefanie Gerlach, am Freitagmorgen.


Update von Freitag, 23. Juni, 9.45 Uhr:

„Schwerpunkte waren Attendorn, Finnentrop und Kirchhundem. In diesen drei Kommunen gab es allein 45 Einsätze“, so Gerlach. Insgesamt seien 420 Einsatzkräfte im Dienst gewesen. Sie mussten Keller leerpumpen, umgeknickte Bäume entfernen und Straßen räumen. Am Freitagmorgen gab es nach Auskunft des Kreises noch Verkehrsbeeinträchtigungen auf der Milstenauer Straße in Ennest und der Wesetalstraße im Raum Papiermühle/Weschede.

Aufgrund der heftigen Unwetter musste die Polizei zu insgesamt 24 Einsätzen ausrücken. Schwerpunkte lagen in Finnentrop, Lennestadt und Kirchhundem. Vorrangig handelte es sich dabei um Einsätze aufgrund umgestürzter Bäume oder Straßenschilder. Mehrere Straßen waren nicht mehr befahrbar und mussten gesperrt werden.

6-4lhp4CJSU
Video starten

Update von Freitag, 7 Uhr:

Aufgrund des Unwetters ist der Bahnverkehr auf der Ruhr-Sieg-Strecke gestört. Die Deutsche Bahn repariert eine beschädigte Oberleitung zwischen Letmathe und Werdohl. Die Strecke ist gesperrt.

„Züge der Linie RE 34 aus Richtung Dortmund Hbf enden und beginnen in Letmathe. Die Folge sind Teilausfälle zwischen Letmathe und Siegen Hbf. Züge der Linie RB 91 aus Richtung Siegen Hbf enden und beginnen in Werdohl. Die Folge sind Teilausfälle zwischen Werdohl und Hagen Hbf. Bitte überprüfen Sie den Zuglauf in der Onlinereiseauskunft“, teilt die Bahn mit.

Aktuell scheint sich die Wetterlage zu beruhigen. Der DWD warnt vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 70 Stundenkilometer. Die Warnung gilt bis 8 Uhr.

Update von Donnerstag, 22. Juni, 19.05 Uhr:

Die zweite Regen- und Gewitterfront ist über den Kreis Olpe hinweggezogen. Größere Schäden sind der LP-Redaktion bisher nicht bekannt. „Der Durchzug der zweiten Gewitterfront hat im Kreisgebiet zu einer niedrigen zweistelligen Zahl von Einsätzen für die Feuerwehren geführt“, berichtet die Pressestelle des Kreises Olpe um 18.45 Uhr.

Einsätze der Feuerwehren gab es am frühen Abend vor allem in Finnentrop. Schwerpunkt war die überschwemmte B 236 in Bamenohl. „Das ist dort das gleiche Schauspiel wie vor einigen Wochen“, meinte Feuerwehrsprecher Tobias Hilgering. Anfang Mai hatten Videos von der gefluteten und mit Geröll bedeckten B 236 im Netz für Aufsehen gesorgt.

Wasser und Geröll sorgten für Behinderungen auf der B 236. Die Feuerwehr war im Einsatz. von Christof Sieler
Wasser und Geröll sorgten für Behinderungen auf der B 236. Die Feuerwehr war im Einsatz. © Christof Sieler

Nach Hilgerings Angaben gab es bisher (Stand 18.30 Uhr) insgesamt acht bis neun Einsätze für die Wehrleute. Unter anderem habe man drei, vier Keller auspumpen müssen.

In der Gemeinde Kirchhundem, einem Schwerpunktgebiet des ersten Gewitters am Nachmittag, hat sich die Lage mittlerweile wieder beruhigt. „Alles in allem waren es neun Einsätze, aber alle im kleineren Rahmen“, so Thomas Beckmann, Pressesprecher der Feuerwehr Kirchhundem. Dabei habe es sich vor allem um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume gehandelt. Aktuell liefen noch zwei Einsätze, die Feuerwehr fahre aber langsam zurück.

Recht überschaubar

In Lennestadt seien insgesamt vier Einsätze gelaufen, gibt Christopher Hendrichs, Pressesprecher der Stadt Lennestadt, Auskunft. „Es war recht überschaubar. Mal waren Keller vollgelaufen, mal lagen Bäume auf der Fahrbahn. Doch insgesamt war es recht human.“ Aktuell sei die Lennestädter Feuerwehr noch in Bereitschaft. „Ich gehe aber davon aus, dass es weiterhin abflacht“, so Hendrichs.

„Lennestadt Aquaplaning. Elspe ist quasi ein Fluss, Grevenbrück, Germaniahütte langsam fahren!“, berichtete ein Mitglied bei Gruppe „Blitzermeldungen OE“ gegen 18 Uhr bei Facebook. Ein anderer User warnte gegen 18.30 Uhr: „Teilweise liegt auch ordentlich Dreck auf der Hauptstraße von Elspe Richtung Oedingen. Da ist echt Vorsicht geboten bei dem, was da aus den Feldern angespült wurde.“

Die B 236 in Bamenohl stand unter Wasser. von Christof Sieler
Die B 236 in Bamenohl stand unter Wasser. © Christof Sieler

Update von 17.45 Uhr:

Derzeit rollt eine zweite Gewitterfront mit Starkregen über den Kreis Olpe hinweg. Seit 17.12 Uhr ist eine neue amtliche Unwetterwarnung des DWD in Kraft, die bis 18.30 Uhr für den ganzen Kreis Olpe gilt. Gewarnt wird vor schwerem Gewitter mit Orkanböen, Heftigem Starkregen zwischen 30 und 40 l/qm pro Stunde und Hagel. Eine halbe Stunde später wurde die Warnung bis 19 Uhr verlängert und die Niederschlagsmengen auf bis zu 30 l/qm reduziert.

Update von 16.05 Uhr:

„Die Feuerwehr-Einsatzzentralen in allen Kommunen außer Kirchhundem können im Ermessen der örtlichen Leiter der Feuerwehren aufgehoben werden“, meldete die Pressestelle des Kreises um 15.20 Uhr. Die Zahl der wetterbedingten Einsätze lag nach Angaben der Kreisverwaltung am Nachmittag im niedrigen einstelligen Bereich.

Die Unwetterwarnungen für alle Kommunen im Kreis Olpe sind aufgehoben. Allerdings gilt noch bis Donnerstag, 24 Uhr, die Vorabwarnung vor schweren Gewittern.

Die gefallenen Regenmengen waren zum Glück nicht so groß wie vorhergesagt. So fielen am Donnerstag bis 16 Uhr in Olpe (Station St. Franziskus-Schule), 10,4 Liter/Quadratmeter, am Rhein-Weser-Turm waren es 15,8 l/qm und in Schliprüthen 21,8 l/qm.

In Oberhundem fiel kurzzeitig kleinkörniger Hagel. von privat
In Oberhundem fiel kurzzeitig kleinkörniger Hagel. © privat

Update, 15.05 Uhr:

Um kurz vor 15 Uhr hat der DWD die amtliche Unwetterwarnung für die Gebiete von Olpe, Wenden, Drolshagen, Attendorn und Finnentrop wieder aufgehoben. Für Lennestadt und Kirchhundem hingegen wurden die Warnung dagegen auf „extremes Unwetter“ hochgestuft und bis 16 Uhr verlängert. In der Realität bessert sich jedoch auch im Ostkreis das Wetter inzwischen bereits wieder und die Gewitter ziehen in Richtung HSK ab.

Größere Schäden und Behinderungen hat es nach LokalPlus-Informationen im Kreis Olpe durch die Gewitterzellen nicht gegeben.

Bildergalerie starten
Schloss Adolfsburg stand nach dem Unwetter unter Wasser

Update, 14.30 Uhr:

„Stand jetzt gibt es noch kein unwetterbedingtes Einsatzaufkommen“, vermeldete die Pressestelle des Kreises Olpe am Donnerstag um 14.28 Uhr auf LokalPlus-Anfrage. „In Absprache mit den Kommunen sind die örtlichen Feuerwehr-Einsatzzentralen besetzt worden, um eine schnellstmögliche Reaktion zu ermöglichen.“

Die Unwetterwarnung des DWD umfasst inzwischen auch die Gemeinde Finnentrop und damit nun den gesamten Kreis Olpe. Außerdem gilt sie für den Hochsauerlandkreis und große Teile des Kreises Siegen-Wittgenstein.

Ursprünglicher Beitrag:

Die Unwetterwarnung gilt vorerst bis 15 Uhr und umfasst auch das nördliche Siegerland. Der DWD rechnet mit orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten um 110 km/h (Windsträke 11) sowie heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen bis 30 l/m² pro Stunde und Hagel mit Korngrößen um 3 Zentimeter.

Die Schwergewitter ziehen aus dem Oberbergischen Kreis zu uns herein und können erheblichen Schaden anrichten. „Bäume können entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen sind möglich. Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“, rät der Deutsche Wetterdienst.

Die LokalPlus-Redaktion wird die Wetterlage im Auge behalten und je nach Lage fortlaufend berichten.

Artikel teilen: