Unterirdisch durch den Kreisel

Baufirma verlegt neue Gasleitung am Hollenbock


  • Kreis Olpe, 20.10.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Heggen/Ennest. Was ist denn im Hollenbock los? Das fragen sich derzeit zahllose Autofahrer, die die gerade wieder eröffnete Landstraße zwischen Heggen und Ennest nutzen. Zwischen Hof Korte und dem Kreisel Milstenau hat die Baufirma Bohlen und Doyen nämlich ihr Lager aufgeschlagen – und bereitet sich auf Bohrarbeiten vor.


Während erste Befürchtungen schon dahin gingen, dass vielleicht ein Telekommunikationsunternehmen eine Leitung vergessen habe und nun die Straße wieder aufgerissen wird, gibt Bauleiter Torsten Lippmann Entwarnung: „Wir werden hier im Horizontalbohrverfahren unterirdisch die Gasleitung neu verlegen.“ Eine Gasleitung von Westnetz ist hier schon in der Erde, macht allerdings in Höhe des Kreisels einen Bogen. „Diese Leitung soll begradigt werden und dann direkt unter dem Kreisel herführen“, erklärt der Bauleiter weiter. Dafür müssen aber keine Gräben geworfen werden und auch die Straße und der Kreisel werden nicht gesperrt; stattdessen wird mit einer unterirdischen Bohrung für die Leitung Platz geschaffen.

„Zunächst machen wir eine sogenannte Pilotbohrung“, erklärt Lippmann. Diese startet im Hollenbock. Dabei frisst sich eine mit einem Bohrkopf ausgestattete Bohrlanze in sechs bis sieben Meter Tiefe horizontal in Richtung Kreisel durch den Boden. Je nach Beschaffenheit des Erdreichs kommen unterschiedliche Bohrköpfe zum Einsatz. „Sollten wir auf Felsen stoßen, werden wir den mit einem Diamant-Bohrkopf knacken“, erklärt der Fachmann. „So entsteht unterirdisch ein Durchgang von rund 10 Zoll, sprich rund 25 Zentimetern.“ Mit moderner Technik könne die Baufirma jederzeit prüfen, ob die Bohrung auch exakt an der richtigen Stelle vorgenommen wird, und notfalls korrigieren.
Der „Räumer“ schafft mehr Platz
Ziel ist das Feld hinter dem Kreisel in Richtung Ennest. Hier liegen auch schon die Rohre, die für die Gasleitung von Westnetz demnächst im Boden verschwinden sollen. „Doch der Durchmesser für die Rohre ist zunächst zu klein“, erklärt Torsten Lippmann den weiteren Arbeitsablauf. „Hat der Bohrkopf sein Ziel erreicht, wird er gegen einen so genannten ,Räumer´ ausgetauscht. Der hat einen größeren Durchmesser als der Bohrkopf und weitet beim Zurückziehen die Pilotbohrung auf unter gleichzeitiger Verdichtung der Bohrungswände. Abschließend werden die  Rohre in den Bohrkanal eingezogen.“

Der ganze Arbeitsvorgang wird in der kommenden Woche erfolgen. Danach wird die Firma Bohlen und Doyen ihr Lager wieder abbrechen und den Kühen die Wiese überlassen.
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