Unitymedia-Kunden aus dem Kreis Olpe gründen Protestgruppe
Seit Monaten anhaltende Störungen
- Kreis Olpe, 07.06.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Kreis Olpe. Verärgerte Unitymedia-Kunden haben sich im Kreis Olpe zu einer „Protestgruppe“ zusammengeschlossen: Weil es gebietsweise seit Monaten immer wieder zu Ausfällen von Telefon, Internet und Fernsehen komme, wollen Betroffene nun öffentlichen und auch politischen Druck auf den Kabelnetzbetreiber mit Sitz in Köln ausüben. Notfalls soll die Behebung der anhaltenden technischen Störungen vor Gericht erzwungen werden.
Nach den ersten Beschwerden habe Unitymedia zweimal einen Techniker vorbeigeschickt. Beim ersten Mal sei die Fritzbox ausgetauscht worden; beim zweiten Mal habe es geheißen, dass temporär auftretende elektromagnetische Störungen die Netzqualität beeinträchtigten. „Uns wurden immer andere Ausreden aufgetischt. Mal sollte eine Großbaustelle für die Störungen verantwortlich sein, mal ein technischer Defekt“, sagt Frauke Nolting. Sie und Hubertus Becker hätten schließlich mitbekommen, dass auch einige Personen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft in Kirchveischede von den Netzproblemen betroffen seien.
Die gehen – nach Rücksprache mit Technikern – davon aus, dass die Störungen auf veraltete Kabeltechnik zurückzuführen sind. Eine großflächige Sanierung des Netzes könnte Unitymedia teuer zu stehen kommen. Sogar so teuer, dass der Kabelnetzbetreiber sich vor Gericht erfolgreich auf „wirtschaftliche Unmöglichkeit“ berufen könnte. Aus diesem Grund habe ein Anwalt eine Klage gegen den Konzern auf Vertragserfüllung als „sehr riskant“ bezeichnet, so Nolting.
„Es muss etwas dafür getan werden, dass diese Störungen endlich aufhören. Es kann nicht sein, dass Unitymedia das Sauerland so stiefmütterlich behandelt. Hier gibt es schließlich auch große Unternehmen und Weltmarktführer“, sagt Frauke Nolting. Daher sollte auch die Politik Interesse daran haben, die Gruppe zu unterstützen.
Eine am Mittwochnachmittag, 7. Juni, gestellte Anfrage unserer Redaktion in dieser Angelegenheit an die Pressestelle von Unitymedia blieb bislang unbeantwortet.