Unitymedia kündigt umfangreiche Modernisierung des Netzes an
Zweistufige Strategie für den Kreis Olpe
- Kreis Olpe, 20.06.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Kreis Olpe. In zwei Schritten will Unitymedia auf die Störungen und Ausfälle von Telefon, Internet und Fernsehen im Kreis Olpe reagieren. Der großangelegte Einsatz von Technikern soll kurz- und mittelfristig dafür sorgen, Störquellen zu finden und nach Möglichkeit zu beseitigen. Außerdem sind in Olpe, Lennestadt und Wenden umfangreiche Maßnahmen zur Modernisierung des Kabelnetzes geplant. Diese zweiteilige Strategie hat eine vierköpfige Unitymedia-Delegation am Dienstagmorgen, 20. Juni, im Wendener Rathaus vorgestellt.

Und zwar nicht nur im Bereich eines Hauses oder einer Straße. Sondern im gesamten „rückkanalfähigen“ Netzabschnitt, der von einem Verstärkerpunkt versorgt wird. „Stört einer das Netz, trifft das alle Kunden“, erklärte Ulrich Hoffmann, der bei Unitymedia für die Überwachung der Netzwerkqualität und –leistung zuständig ist. Zwischen 300 und 500 Haushalte könnten von einer Störung betroffen sein.


Dabei helfen soll auch eine Modernisierung des Kabelnetzes in Olpe, Lennestadt und Wenden – den drei Kommunen im Kreis, in denen es die meisten Unitymedia-Kunden gibt. Hier soll das „Node Split“-Verfahren zur Anwendung kommen: An einem Verstärkerpunkt werden zwei oder mehr Signalverteiler eingerichtet, um die von einem Verstärker versorgten Netzabschnitte und die Zahl der zu versorgenden Haushalte zu verkleinern. Dadurch würden die Leitungen leistungsstärker und gleichzeitig weniger anfällig für Störungen, erklärte Dietmar Koenzen, der bei Unitymedia für kapazitätsgetriebenden Netzausbau zuständig ist.
„Es könnte aber auch bis ins erste Quartal 2018 dauern, da es viele Abhängigkeiten gibt“, sagte Ulrich Hoffmann. Unitymedia müsse zum Teil Kabel der Telekom nutzen und sich zudem mit der Deutschen Bahn und den Kommunen absprechen. Kostenpunkt der angekündigten Maßnahmen zur Netzerweiterung und Erhöhung der Bandbreite: rund 750.000 Euro.
Immerhin: Die Abschaltung des analogen Fernsehens, die im Kreis Olpe am Dienstag beginne, soll sich bereits positiv bemerkbar machen. „Damit wird eine gewisse Signallast vom Netz genommen. Davon versprechen wir uns auch in den Hausverteileranlagen wieder mehr Puffer“, sagte Ulrich Hoffmann.
Unitymedia
- Der Kabelnetzbetreiber mit Sitz in Köln versorgt 12,9 Millionen Haushalte in Nordrhein-Westfalen, Baden- Württemberg und Hessen. Im Kreis Olpe zählt das Unternehmen mittlerweile rund 27.800 Kunden und ist damit Marktführer.
- Flächendeckend sollen auch im ländlichen Bereich seit 2016 überall Datenübertragungsraten von 400 Mbit/s möglich sein.
- Bis 2022/23 will Unitymedia eine Datenrate von 1GBit/s ermöglichen.
- Insgesamt wurde seit 2002 ein knapp zweistelliger Millionenbetrag in den Kreis Olpe investiert.
- Unitymedia beschäftigt 2500 Mitarbeiter.
- (Quelle: Unitymedia)
