Und die Corona-Symptome sind eben doch nicht immer gleich

Mal eben


Topnews
 von Sarah Menn
© Sarah Menn


Corona kann jeden treffen. Das merkt wahrscheinlich gerade so ziemlich jeder in seinem privaten Umfeld. Die Einschläge kommen näher. Dabei ist nicht immer klar, wann, wo und vor allem wie die Erkrankten sich angesteckt haben. Und auch die Symptome variieren. Zwischen Schwarz und Weiß gibt es dann scheinbar doch die grauen Zonen.

Und genau da liegt das Problem: Husten – es muss getestet werden. Fieber – klar, sofort das Stäbchen in den Rachen. Kopfweh – Quatsch, nichts Ernstes, einfach etwas ausruhen. Kreislauf – viel trinken. Gliederschmerzen – eine Runde schlafen hilft. Aber ein Test? Nicht nötig. 

Ähnliches berichten Freunde und Bekannte. Kopf- und Gliederschmerzen, irgendwie platt, ja. Aber von Husten und Fieber, was laut jedem tollen Fachartikel bei Google das häufigste Merkmal ist? Keine Spur. Also, weiter machen wie vorher. Der Arzt sagt: „Viel trinken und ausruhen.“ 

Und alle anderen wissen es sowieso viel besser als jeder Arzt: „Aaaach, das wird schon kein Corona sein.“ Dass die Krankheit bei jedem anders verläuft und die coronabekannten Symptome nicht vorhanden waren, macht einen leider zu spät schlau. 

Und dann hat man den Mist: Corona-positiv. Die einen fragen jeden Tag besorgt, wie es einem geht. Manche reagieren, als wäre man aus der Zombie-Apokalyspe geflohen. Und andere stellen einen gefühlt an den Pranger: „Hast du dich etwa nicht an die Regeln gehalten?“ 

Doch! Aber mit einem leichten Schnupfen oder Kopfschmerzen rennt der Deutsche ja bekanntlich nicht sofort zum Arzt – wird dafür doch teilweise belächelt. Oder wird auch dazu angehalten, sich nicht wegen jedem leichten Schnupfen sofort krankschreiben zu lassen. Man ist ja keine Memme! 

Also, liebe selbsternannten Ärzte, Kritiker und Tratschtanten: erst denken, dann meckern. Und vielleicht nicht sofort mit dem Finger auf andere zeigen – man kommt nämlich schneller in so eine Situation, als einem lieb ist.

Und bei all‘ dem Wahnsinn bitte nicht vergessen: So schlimm die Lage derzeit ist, so nervtötend die Einschränkungen sind, und so gefährlich das Virus für viele Menschen sein kann: Es ist für manche doch „nur“ eine Grippe. Nicht die Pest.

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