Und auf einmal piept es aus dem Brutkasten: Ein Küken-Tagebuch

Von der Idee bis zum Schlupf


  • Kreis Olpe, 25.09.2021
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  • Von Lorena Klein
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Kuschelig warm unter der Wärmelampe: So lassen es sich die drei Federknäuel gut gehen. von privat
Kuschelig warm unter der Wärmelampe: So lassen es sich die drei Federknäuel gut gehen. © privat

Kreis Olpe. In den letzten Wochen hatten LokalPlus-Praktikantin Lorena Klein und ihr Freund Jacob sich ein ganz besonderes Projekt in den Kopf gesetzt: Den leeren Hühnerstall hinterm Haus wieder mit Leben füllen. Und tatsächlich sind die beiden mittlerweile stolze „Eltern“ drei kleiner, flauschiger Küken. Ein Tagebuch.


Eigentlich sollte nur das hohe Gras am Bach weggeschnitten werden. Doch beim Anblick des leerstehenden Hühnerstalls schweifen die Gedanken plötzlich zu einer ganz anderen Idee. Wir sind sofort Feuer und Flamme und auch unser Vermieter ist damit einverstanden: Der Stall soll in Zukunft wieder gefiederte Bewohner beherbergen.

Bruttag 1

Als meine Tante von unserem Vorhaben erfährt, ist auch sie hellauf begeistert: Sie hält ebenfalls Hühner verschiedener Rassen und leiht uns sofort ihren Brutkasten - ein paar Eier gibt es direkt dazu. Nun kann es endlich losgehen!

Bruttag 12

Nach der Halbzeit des Brutvorgangs nehmen wir die Eier vorsichtig aus dem Brutkasten und durchleuchten sie mit einer Taschenlampe – und tatsächlich: in drei der Eier sind deutliche Schatten zu erkennen! Wir freuen uns wahnsinnig über unseren ersten kleinen Erfolg.

Bruttag 21: Schlüpftag

Nach drei Wochen entdecken wir bereits mittags, etwas früher als erwartet, in einem Ei ein kleines Loch: Der Schlupf des ersten Kükens hat begonnen! Ein Schlupfvorgang dauert häufig mehrere Stunden und ist für das Küken sehr anstrengend. Währenddessen sollte man den Brutkasten auf gar keinen Fall öffnen, denn dort herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die den Schlupf erleichtert.

Die dünne Haut unter der Eierschale wird geschmeidig gehalten, sodass sie für das Küken mit dem Schnabel leicht durchdringbar ist. Öffnet man den Brutkasten und senkt somit die Luftfeuchtigkeit, kann das fatale Folgen haben und sogar zum Tod des schlüpfenden Kükens führen.

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Am Abend hat es Küken Nummer Eins schließlich aus dem Ei geschafft. Etwas feucht und verklebt, ein paar Stunden später aber schon recht flauschig und aktiv, wartet es gespannt auf seine Geschwisterchen – denn in den beiden anderen Eiern sind auch mittlerweile kleine Löcher und Risse zu erkennen.

Bruttag 22: Schlüpftag

Das Trio ist komplett: Am darauffolgenden Vormittag ist das erste Küken nicht mehr allein und wir ziemlich erleichtert, dass alles so reibungslos verlaufen ist. Bis zu 24 Stunden können die Küken ohne Probleme im Brutkasten bleiben, denn sie werden in dieser Zeit noch vom sogenannten Dottersack ernährt.

Am Abend erblicken sie dann erstmals die Welt jenseits des Brutkastens und ziehen in ihr neues vorläufiges Zuhause: ein mit Sägespänen ausgestreuter Karton mit Wärmeplatte. Zwei ausgewaschene Honigglas-Deckel dienen als kleine Näpfe und sind mit speziellem Kükenfutter und Wasser gefüllt.

Eine Woche später

Die Küken haben sich schon deutlich verändert: Wo vor ein paar Tagen ausschließlich weicher Flaum war, sind mittlerweile immer mehr kleine Federn zu erkennen. Auch an Größe und Gewicht haben die drei Piepmätze ordentlich zugelegt und erkunden laut scharrend und piepend ihren Karton.

Einfach nur süß, die kleinen Federbälle - aber auch laut und neugierig, wie Lorena berichtet. von Lorena Klein
Einfach nur süß, die kleinen Federbälle - aber auch laut und neugierig, wie Lorena berichtet. © Lorena Klein

Schon bald ist es an der Zeit für einen weiteren Umzug in den normalen Hühnerstall. Auf Eier müssen wir aber noch ein wenig warten: Bis eine Henne erstmals legt, vergehen mehrere Monate, und auch das Geschlecht der Küken ist erst nach einigen Wochen eindeutig bestimmbar. Ob sie dann noch Heidi, Agnetha und Anni-Frid heißen können, wird sich dann zeigen...

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