Überstunden und ständige Erreichbarkeit sind für viele Azubis Alltag
DGB-Ausbildungsreport
- Kreis Olpe, 10.11.2018
Kreis Olpe. Für den elften Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) NRW sind in diesem Jahr über 5000 Azubis in Nordrhein-Westfalen befragt worden. Das Thema „Arbeitszeiten in der Ausbildung“ stand diesmal im Mittelpunkt. „Unsere Befragung zeigt, dass Überstunden, ständige Erreichbarkeit und regelmäßige Schichtarbeit für viele Azubis in NRW an der Tagesordnung sind“, bilanziert Mina Schellschläger, Jugendbildungsreferentin beim DGB in Südwestfalen.
„Der Betrieb hat die Aufgabe, dem Jugendlichen die Ausbildungsinhalte zu vermitteln, dafür braucht es keine Überstunden“, argumentiert sie. Schicht- und Wochenendarbeit sollten nur vorkommen, wenn es für das Erlernen des Berufs wirklich notwendig sei.
„Unterm Strich kann man sagen: Die Berufe, in denen ständige Überstunden, Erreichbarkeit und Schichtarbeit für die Azubis alltäglich sind, sind dieselben, die auch bei der Gesamtbewertung der Ausbildungsqualität schlecht abschneiden“, erklärt Schellschläger.
Anstatt den Jugendlichen den schwarzen Peter zuzuschieben, brauche es eine Qualitätsoffensive, um im Wettbewerb um die motiviertesten und fähigsten Bewerber/innen mithalten zu können, fordert Degenhardt.
Kurz & knapp: der DGB-Ausbildungsreport
Seit elf Jahren legt die DGB-Jugend jährlich einen Ausbildungsreport vor. Für den Report 2018 wurden über 5000 Azubis aus den 25 häufigsten Ausbildungsberufen in NRW nach der Qualität ihrer Ausbildung befragt.
In der Gesamtwertung schnitten Mechatroniker/innen, Bankkaufleute und Industriemechaniker/innen am besten ab. Hotelfachleute, Friseur/innen und Fachverkäufer/innen im Lebensmittehandwerk gaben ihrer Ausbildung die schlechtesten Noten.
Insgesamt zeigten sich 68,7 Prozent der Azubis in NRW mit ihrer Ausbildung zufrieden, das sind knapp drei Punkte weniger als im Vorjahr.