Trump bereitet heimischer Wirtschaft große Sorgen
Internationale Risiken für Unternehmen
- Kreis Olpe, 30.07.2018

Kreis Olpe/ Siegen. „31 Prozent der befragten Unternehmen sorgen sich aufgrund der gegenwärtigen internationalen Risiken um ihre Exporte. Ursächlich für die Besorgnisse der Firmen sind vor allem die unberechenbare Politik der USA, der Brexit, die hohe Verschuldung der europäischen Staaten sowie gestiegene Öl- und Rohstoffpreise“, fasst IHK-Präsident Felix G. Hensel die Ergebnisse einer IHK-Blitzumfrage zusammen, an der sich mehr als 250 Betriebe aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe beteiligt haben.


Dem US-Präsidenten schlage in den Chefetagen der heimischen Wirtschaft blankes Misstrauen entgegen, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „81 Prozent der Unternehmen sehen das internationale Hauptrisiko in der sprunghaften und vollkommen unkalkulierbaren Außenwirtschaftspolitik des amerikanischen Präsidenten, der damit dreimal schlechtere Werte als der türkische Präsident Erdogan erhält. Es ist unfassbar, wie viel Vertrauenskapital ein einzelner Mensch in so kurzer Zeit vernichten kann.“

Klaus Gräbener: „Wir schätzen den Export der hiesigen Industrie dorthin auf ein Volumen von circa 700 Millionen Euro jährlich. Das entspricht beträchtlichen 10 Prozent des gesamten jährlichen Exportvolumens von 7,3 Milliarden Euro und unterstreicht die Bedeutung der USA für die heimische Wirtschaft. Vielfach wird vergessen, dass auch in unseren Industrieunternehmen jeder zweite Arbeitsplatz vom Export abhängt. Das kann man nicht oft genug wiederholen.“

„Die regionalen Industrieunternehmen exportieren einen ähnlich hohen Anteil nach Großbritannien, das heißt rund 500 bis 600 Millionen Euro“, konkretisiert IHK-Konjunkturexperte Stephan Jäger. Über 300 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk liefern auf den britischen Markt. Mehr als 30 verfügen zudem über Niederlassungen dort, mindestens sechs über eigene Produktionsstätten.
„Ausgeprägte Unsicherheit kennzeichnet die derzeitige Stimmungslage in der heimischen Wirtschaft. Gemeinsam mit dem DIHK setzt sich die gesamte IHK-Organisation für offene Märkte und fairen Wettbewerb ein. Wenn die Abschottung weltweit Platz greift, verlieren alle“, so Felix G. Hensel und Klaus Gräbener abschließend.
