Normalerweise stehen die beiden Trainer der Judoabteilung des TV Attendorn, Manuel Cordes und Jörg Götzen, am Mattenrand und feuern ihre Schützlinge an. Doch beim Senioren Cup in Bochum standen sie selbst auf der Matte - und das erfolgreich. Der Bericht des TV Attendorn:
"Immer kurz nach Ostern lädt Jürgen Wagner vom PSV Bochum deutschlandweit alle Judoka über 30 Jahre zu seinem Turnier nach Bochum ein. Die beiden Attendorner nahmen die Einladung an, um sich mit anderen Judoka aus der Republik zu messen. Cordes musste in der Klasse -81 kg ran. In einem Poll „Jeder gegen jeden“ traf er auf drei Gegner. Den ersten Kampf hatte Manuel eigentlich gut im Griff.
Sein Gegner konnte keine nennenswerten Aktionen setzen. Doch bei seinem eigenen Wurfansatz wurde Cordes unglücklich ausgekontert und gab die Begegnung aus den Händen. Der zweite Kampf, gegen den späteren Sieger lief aus Sicht des Attendorners nicht gut. Trotz aller Bemühungen gab sich Cordes dem körperlich überlegenen Judoka aus Brühl geschlagen.
Im letzten Kampf spielte Cordes seine ganze Erfahrung aus. Aus einer sicheren Griffhaltung heraus setzte er seine Spezialtechnik, eine Kombination aus Uchi-mata und Sumi-gaeshi, an und sicherte sich so einen Waza-ari (große Wertung). Diesen Punktevorsprung brachte Cordes geschickt über die Kampfdistanz. Somit freute er sich über einen dritten Platz.
Bei Götzen wurden drei Alters-und Gewichtsklassen zusammengelegt. So startete er in der Gewichtsklasse -66 kg. In den Altersklassen M1-M3 in einem Fünferpool „Jeder gegen Jeden“. Gleich die erste Begegnung gegen seinen Siegener Mannschaftskameraden Matthias Feld erwies sich als äußerst kraftraubend. Sein Gegner setzte immer wieder einen Schulterwurf an, dem sich Jörg nur unter Punkteverluste retten konnte. Selbst seine Würgetechnik im Boden kamen nicht zur Geltung, und so gab sich Götzen kurz vor Ablauf der Kampfzeit geschlagen. In der zweiten Begegnung verspielte Götzen selbst seinen Sieg.
Beim Ansatz einer sicheren Kontertechnik geriet er in Rückenlage und wurde selbst geworfen. Auch in Kampf Nummer drei gegen den späteren Sieger aus Bochums Bundesligamannschaft gab es nur Achtungserfolge aber keinen sieg. Doch ließ sich Götzen davon nicht entmutigen und entschied den Kampf für sich. Durch einen Sasae-tsuri-komi-ashi (Fußstoppwurf) warf er sein Gegenüber nach kurzer Zeit auf die Matte und siegte. Dies brachte ihm ebenfalls den dritten Platz ein. (LP)"