Träger fordern klare politische Vorgaben für Besuch von Kitas

Brief an die Landesregierung


Topnews
Viele glauben, dass Kindertagesstätten bis zum 15. Februar geschlossen bleiben. Sieben Träger im Erzbistum Paderborn stellen klar, dass das nicht so ist. von pixabay.com
Viele glauben, dass Kindertagesstätten bis zum 15. Februar geschlossen bleiben. Sieben Träger im Erzbistum Paderborn stellen klar, dass das nicht so ist. © pixabay.com

Kreis Olpe. Mitarbeitervertretungen verschiedener Träger von Kindertageseinrichtungen, darunter die Katholische Kindertageseinrichtungen Siegerland-Südsauerland gem. GmbH, die etwa 35 Kitas im Kreis Olpe betreibt, fordern die Landesregierung in einem Brief zum Handeln auf.


Man nehme die Gesundheitsfürsorge für die Mitarbeiter ernst und tue alles Erdenkliche. Aber man komme an Grenzen. Eine Betreuung mit Abstand und Maske sei nicht möglich. „Kinder brauchen Körperkontakt, Nähe, wollen getröstet werden, Windeln müssen gewechselt werden, … . Die psychische Belastung ist neben der Gesundheitsgefährdung sehr groß. Jeder Tag ist eine Herausforderung“, verdeutlichen die Träger.

Träger hinterfragen Wertigkeit

Der Notbetrieb im Frühjahr 2020 habe einen weitaus größeren Infektionsschutz für alle dargestellt, da es eindeutige und verbindliche Vorgaben seitens der Politik gegeben habe. Auch der Schutz der Risikopersonen, den es zu diesem Zeitpunkt noch gegeben habe, sei aus dem Blick geraten.

„Wir fragen uns, warum haben die Kindertageseinrichtungen in der Politik im Vergleich zur Schule eine andere Wertigkeit und Beachtung. Im Sommer waren wir sehr irritiert, denn Kinder, die bis zum 31. Juli 2020 die Kindertageseinrichtung besuchten, waren nun nach dem Übergang in Schule ab 1. August plötzlich eine gesundheitliche Gefahr für Lehrer“, heißt es im Brief.

Pandemiebetrieb mit halbherzigem Appell

Die enorme gesundheitliche Gefährdung der Erzieher in der Kinderbetreuung habe politisch und öffentlich viel zu wenig Aufmerksamkeit. Zudem stimme nicht, dass Kitas und Schulen bis zum 14. Februar geschlossen seien.

„Es stimmt nicht, denn wir haben in NRW einen Pandemiebetrieb. Im Frühjahr 2020 gab es eindeutige Vorgaben für die Notbetreuung. Zurzeit gibt es nur einen halbherzigen Appell an die Erziehungsberechtigten“, so die Träger im Erzbistum Paderborn.

Durch diese politisch unklaren Vorgaben werde der Druck an die Mitarbeitenden vor Ort weitergegeben, die sich täglich mit den Eltern auseinandersetzen müssten. Die dringendst empfohlenen Kontaktbeschränkungen könnten so nicht eingehalten werden. Laut einer AOK-Studie seien die Beschäftigten in der Kinderbetreuung von allen Berufsgruppen am häufigsten an Covid-19 erkrankt.

Die Forderungen:
  • klare politische Vorgaben und Regeln für den Besuch der Tageseinrichtung
  • Impfstrategie ändern, denn Erzieher sind die einzigen, die ohne Abstand und Maske arbeiten und sollten daher auch früher geimpft werden
  • verlässliche Teststrategie für die Erzieher
  • Schutz der Risikopersonen
  • Lüftungsgeräte auch für die Tageseinrichtungen
Artikel teilen: