Tradierte Geschlechterrollen drängen Frauen in die Altersarmut
Podiumsdiskussion bei Netzwerkmesse in Olpe
- Kreis Olpe, 21.11.2018
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Olpe. Bei der Netzwerkmesse „Frauen in Südwestfalen“ ging es am Mittwoch in der Stadthalle auch um das Thema Altersarmut. Warum vor allem Frauen davon betroffen sind? Weil nach wie vor tradierte Geschlechterrollen an der Tagesordnung seien, erklärten die vier Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion.
Noch aussichtsloser ist die Perspektive Ramadani zufolge für alleinerziehende Frauen: Die stünden vor dem Problem, überhaupt erst einmal einen Kita-Platz für den Nachwuchs finden zu müssen, um überhaupt für einen Niedriglohn arbeiten gehen zu können. Das Erziehungsgeld als staatliche Unterstützung sei „lächerlich“.
Pflegegeld als Lohnersatz-Leistung sei eine wichtige Möglichkeit, dass Menschen Verantwortung für Familie und Pflege übernehmen können, hatte zuvor auch Josefine Paul angeregt. Die Grünen-Politikerin kritisierte, dass die „Wertigkeit von Arbeit“ immer noch so unterschiedlich eingestuft werde. Es sei unverständlich, dass der Beruf des Kfz-Mechanikers etwa deutlich besser bezahlt werde der des Pflegers oder Erziehers.
Entscheidend für den Kampf um Frauenrechte und Gleichberechtigung ist für Josefine Paul auch die Anzahl weiblicher Abgeordneter. „Wenn weniger Frauen im Parlament sind, werden frauenrelevante Themen aus weniger diskutiert“, sagte die Grünen-Politikerin. Im Bundestag gibt es derzeit nur 30,9 Prozent Frauen, im NRW-Landtag nur 27,1 Prozent. Daher könne eine Quote eben doch wichtig sein.