Tipps gegen Hitze vom Energieberater


Der Sommer ist auch in NRW angekommen - und sorgt vor allem in Wohnungen im Dachgeschoss derzeit für tropische Wärme. von Symbol Matthias Clever
Der Sommer ist auch in NRW angekommen - und sorgt vor allem in Wohnungen im Dachgeschoss derzeit für tropische Wärme. © Symbol Matthias Clever

So traumhaft die sommerlichen Temperaturen im Garten oder Freibad sind: In den eigenen vier Wänden können sie schnell zum Alptraum werden. Vor allem Dachräume bringt die Sonne oft auf über 35 Grad Celsius und macht das Wohnen dort zur Qual. Tipps für erträglichere Temperaturen und effizientes Lüften sowie eine professionelle Beratung bietet die Verbraucherzentrale im Kreis Olpe an.


„Bei Dachfenstern knallt die Sonne senkrecht auf die Fläche. Zusätzlich speichern die Dachziegel Wärme, so dass sich die Luft darunter auf bis zu 80 Grad aufheizt. Sobald das Fenster geöffnet wird, strömt diese Luft in Sauna-Temperatur ungebremst herein", erklärt Dr.-Ing. Georg Brune, Energieberater der Verbraucherzentrale. Weniger offensichtliche Stellen, an denen Hitze ins Haus gelangt, spürt der Energieexperte in diesem Sommer im Rahmen einer Aktion mit einer Thermokamera auf. „Bei der Beratung hitzegeplagter Mieter haben wir mit Wärmekameras schon entdeckt, dass etwa die Metallkanten an Dachfenstern sehr stark aufgeheizt waren." Zu welchen Maßnahmen Brune schließlich rät, hänge davon ab, ob es sich bei den Ratsuchenden um Mieter oder Eigentümer handelt. „Mietern empfehle ich für ein wenig Abkühlung kurzfristige Maßnahmen wie effektives Lüften, das Vermeiden von elektrischen Geräten im Raum oder das Anbringen von Innenrollos. Im Falle des hitzegeplagten Mieters aus dem Beispiel wäre ein einfacher Vorschlag zur schnellen Abhilfe, nachts feuchte Handtücher auf die Metallkanten zu legen."
Doppelte Wirkung von Dämmmaterial
Hauseigentümer hingegen hätten deutlich mehr Möglichkeiten, der Hitze zu begegnen. „Gerade durch die Dachdämmung kann ein großer Effekt erzielt werden", betont Brune. Zudem lohne sich diese Dämmung gleich in doppelter Hinsicht: „Im Sommer schützt sie vor Hitze, im Winter hilft sie, die Kälte draußen zu halten und Heizkosten zu sparen." Weitere Themen bei einer Hitzeschutzberatung könnten zum Beispiel unterschiedliche Dämmmaterialien sein, die Wärmewirkung verschiedener Fensterscheiben, die Vorteile eines außenliegenden Sonnenschutzes und die Effekte anderer Maßnahmen wie zum Beispiel eine Verschattung durch Dachbegrünung. (LP)
Die Hitzeschutzberatung richtet sich an private Haus- und Wohnungseigentümer sowie Mieter in Dachgeschosswohnungen, wenn sich das Gebäude im Kreis Olpe befindet und vor 2006 gebaut wurde. Termine für eine Hitzeschutzberatung sind unter unter Tel. 0211 - 33 996 555 oder 02723 719 5720 zu vereinbaren oder nach Anfrage per Mail an lennestadt.energie@verbraucherzentrale.nrw.
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