„Tiefpunkt auf dem Lehrstellenmarkt noch nicht erreicht“

IHK-Vollversammlung


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Siegen/Olpe. IHK-Geschäftsführerin Sabine Bechheim kündigte in der Sommer-Sitzung der IHK-Vollversammlung eine gewisse „Stabilisierung“ bei der Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge an, allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau.


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„Der Tiefpunkt auf dem Lehrstellenmarkt ist noch nicht erreicht. Das wird jedoch in drei Jahren der Fall sein, wenn wegen der Rückumstellung auf das Abitur nach 13 Jahren an den Gymnasien fast ein kompletter Abiturjahrgang wegfallen wird.“

Mit aktuell rund 1.040 Verträgen werde bisher in etwa der Vorjahreswert erreicht. Aber damit liege man in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe gleichwohl immer noch um ein Viertel unter den Zahlen aus der Vor-Corona-Zeit, in der Metall- und Elektroindustrie sogar fast 30 Prozent.

Drang zum Studium

Der Ausblick auf das „Jahr ohne Abi“ bereite bereits heute große Sorgen. Sabine Bechheim: „Zwar wird sich die Lage danach wieder etwas bessern. Was sich absehbar jedoch nicht verändern wird, ist das Schulwahlverhalten. Die Schüler drängen zu Abitur und Studium. Der Bedarf an Auszubildenden wird deshalb dauerhaft die Bewerberzahl überschreiten.“

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Die IHK Siegen reagiert hierauf längst und richtet ihre Aktivitäten im Bereich der Ausbildungsförderung neu aus. Zentrales Element bleiben die Ausbildungsmessen. Anders als in den Vorjahren wurden diesmal bewusst die Berufe stärker in den Vordergrund gerückt.

Bewerbern fehlen Grundlagen

„Zudem werden wir die Messen künftig noch stärker regionalisieren und eine engere Verknüpfung mit den Schulen herstellen, um die jungen Menschen noch gezielter anzusprechen“, unterstrich Bechheim.

Eine weitere Maßnahme zur Stabilisierung des Lehrstellenmarktes sei die zusätzliche Vermittlung von Sprach- und Mathematik-Grundlagen, an denen es immer mehr Bewerbern schlichtweg fehle. Wichtig sei zudem, dass die duale Ausbildung in den Berufskollegs eine klare Priorisierung erfahre.

Lage bei Schwertransporten immer verfahrener

Neben der Lage auf dem Ausbildungsmarkt befassten sich die Mitglieder unter Leitung von IHK-Präsident Walter Viegener erneut mit den für den heimischen Wirtschaftsraum wichtigen Schwertransporten. Ihre Planung werde „immer komplizierter, die Situation immer verfahrener“, zeichnete Hans-Peter Langer ein ernüchterndes Bild.

„Heimische Maschinenbauunternehmen wissen nicht mehr, wie sie die deutschen Seehäfen erreichen sollen. Ihre Nachfragen gehen unter oder bleiben einfach unbeantwortet“, erklärte der IHK-Geschäftsführer.

Gemeinsam mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und maßgeblichen Verbänden werde sich die IHK weiter mit Nachdruck für Verbesserungen einsetzen, betonte Hans-Peter Langer.

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